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mehr als 1000 Beiträge seit 09.12.2015

Von alten (Kolonial-) Sünden und ethnisch- religiösem Nationalwahn.

Ich bestreite nicht, dass dort im Morgenland zwei ethnische Nationalismen mit religiös verbrämten Blut und Boden-Ansprüchen sich unter Blutverlusten um denselben Boden streiten.Und dass Gruppen der Einen den anderen den Tod wünschen. Eine typische Folge religiös-ethnischen Nationalwahns.

Man sollte aber vielleicht aber auch hier so etwas wie das Verursacherprinzip nicht ganz außer Acht lassen. Und zwar egal, wer mit welcher politischen Motivation diesen Staat ermöglicht hat.
Wofür natürlich die konkret und heute dort lebenden Individuen nicht unbedingt verantwortlich zu machen sind. Außer vielleicht diejenigen, die sich auch heute noch
(bezüglich ihrer Herrschaftsansprüche) auf ihre jeweilige ethnisch und religiös begründete "Nation" berufen.
Nun könnte man aber behaupten, dass eine palästinensische "Nation" den umstrittenen"Boden" eventuell schon vor der "jüdischen Nation" besessen habe. Und zwar selbst schon in antiken Zeiten. Denn vor dem Auszug der Kinder Israels aus dem Lande Ägypten lebte bekanntlich im umstrittenen Gebiet auch schon jemand. Und wer weiß, ob dieser Jemand nicht Teil der Ahnenreihe der heutigen Palästinenser ist? (Ich glaube viele Interessierte wissen es seit den Zeiten erschwinglicher Genanalysen halbwegs genau).

Es ist also nicht unbedingt ein Wunder, wenn fanatisierte halb faschistische Ethno- Nationalisten auf Seiten der Palästinenser (ebenso fanatisierten und halb faschistischen) ethnisch-religiösen ultranationalistischen Israelis an die Gurgel wollen.
Die Einen müssten die ideologischen Motive der anderen eigentlich am besten verstehen, da sie den ihren ja sehr ähnlich sind. Tun sie vermutlich auch und hassen sich gerade deswegen um so mehr.
Aber dass die zionistische "Staatsgründung auf koloniale Gutsherrenart" die Ursache des Problems war, kann wohl kaum bestritten werden. Egal von wem und mit welcher Motivlage diese initiiert wurde.Da diese "Sünde" (zumindest auf humane Weise) kaum mehr rückgängig zu machen ist, kann die Lösung also nur in einer Ächtung des ethnozentrischen Nationalismus auf beiden Seiten bestehen. Das erscheint jedoch (zumindest kurz- und mittelfristig) unrealistisch.

Also bleibt als halbwegs vernünftige Lösung wohl nur die (Zwei-)Teilung des Bodens, damit sich beide Nationalismen auf eigenem Boden austoben können, ohne das Blut der jeweils anderen zu vergießen.
Da wäre allerdings noch das Problem der Rücksiedlung der Siedler. Aber das haben sich schließlich die reaktionären israelischen Rechten selbst eingebrockt. Und man kann erwarten, dass sie es mit derselben Entschlossenheit lösen können, mit der sie die illegale Besiedlung durchzugführen in der Lage waren.

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