polizist223 schrieb am 15. September 2009 19:33
> demon driver schrieb am 15. September 2009 08:46
>
> > Ich verstehe, was du meinst, aber da sehe ich schon noch
> > unterschiedliche Kaliber.
> Ja sicher. Die Beispiele sollten nur den grundsätzlichen Fehler der
> Argumentation verdeutlichen.
>
> > Die Titanic etwa hat zu Obama schon
> > einige mit seiner Hautfarbe spielende, recht derbe Scherze gebracht,
> > wo ich dann sage, die dürfen das.
> Auf welcher Grundlage sagst du, die dürfen das? Für mich ist der
> primäre Unterschied, dass die Titanic nicht politisch motiviert
> handelt bzw. keine Partei ist (im Gegensatz zu den Piraten).
Oh, die Titanic ist durchaus politisch motiviert - nur halt nicht
parteilich (wenn man mal davon ausgeht, dass die "PARTEI", die ja von
Titanic-Leuten gemacht wird, auch "nur" Satire ist). Und genau
darauf, denke ich, kommt es an: wie denn diese (politische)
Motivation aussieht. Den Titanic-Leuten kann man unbesehen abnehmen,
dass sie eine Diskriminierung von Schwarzen zutiefst ablehnen, ebenso
wie sie jede Anstrengung gegen Rassendiskriminierung befürworten
würden. Wer genauso eindeutig gegen Antisemitismus und für dessen
unbedingte Bekämpfung eintritt, der käme deswegen nie auf die Idee,
Sachen wie das mit dem Gas zu bringen.
Und so sehe ich auch die Bemerkung gegenüber Schäuble - ich bin da
einfach in diesem konkreten Fall so optimistisch anzunehmen, dass
dahinter jemand steht, der nie auf die Idee käme, Behinderte zu
diskriminieren, der vielmehr die Bekämpfung solcher Diskriminierung
begrüßen würde. (Auch wenn bei anderen Themen, etwa im Fall der
Geschlechtergerechtigkeit, gerade im Umfeld der Piratenpartei eine
solche Annahme in dubio pro reo nicht angebracht wäre, wie die
diesbezügliche Diskussion der letzten Tage leider gezeigt hat.)
Solche Dinge sind natürlich auch immer eine Gratwanderung, und wo bei
dem einen die Grenzen des guten Geschmacks gerade überschritten sind,
sind sie es bei dem anderen gerade noch nicht, und das führt dann
leicht zu scheinbar unüberbrückbaren Gegensätzen, obwohl man im
Prinzip doch nahe beieinander steht.
Cheers,
d. d.
> demon driver schrieb am 15. September 2009 08:46
>
> > Ich verstehe, was du meinst, aber da sehe ich schon noch
> > unterschiedliche Kaliber.
> Ja sicher. Die Beispiele sollten nur den grundsätzlichen Fehler der
> Argumentation verdeutlichen.
>
> > Die Titanic etwa hat zu Obama schon
> > einige mit seiner Hautfarbe spielende, recht derbe Scherze gebracht,
> > wo ich dann sage, die dürfen das.
> Auf welcher Grundlage sagst du, die dürfen das? Für mich ist der
> primäre Unterschied, dass die Titanic nicht politisch motiviert
> handelt bzw. keine Partei ist (im Gegensatz zu den Piraten).
Oh, die Titanic ist durchaus politisch motiviert - nur halt nicht
parteilich (wenn man mal davon ausgeht, dass die "PARTEI", die ja von
Titanic-Leuten gemacht wird, auch "nur" Satire ist). Und genau
darauf, denke ich, kommt es an: wie denn diese (politische)
Motivation aussieht. Den Titanic-Leuten kann man unbesehen abnehmen,
dass sie eine Diskriminierung von Schwarzen zutiefst ablehnen, ebenso
wie sie jede Anstrengung gegen Rassendiskriminierung befürworten
würden. Wer genauso eindeutig gegen Antisemitismus und für dessen
unbedingte Bekämpfung eintritt, der käme deswegen nie auf die Idee,
Sachen wie das mit dem Gas zu bringen.
Und so sehe ich auch die Bemerkung gegenüber Schäuble - ich bin da
einfach in diesem konkreten Fall so optimistisch anzunehmen, dass
dahinter jemand steht, der nie auf die Idee käme, Behinderte zu
diskriminieren, der vielmehr die Bekämpfung solcher Diskriminierung
begrüßen würde. (Auch wenn bei anderen Themen, etwa im Fall der
Geschlechtergerechtigkeit, gerade im Umfeld der Piratenpartei eine
solche Annahme in dubio pro reo nicht angebracht wäre, wie die
diesbezügliche Diskussion der letzten Tage leider gezeigt hat.)
Solche Dinge sind natürlich auch immer eine Gratwanderung, und wo bei
dem einen die Grenzen des guten Geschmacks gerade überschritten sind,
sind sie es bei dem anderen gerade noch nicht, und das führt dann
leicht zu scheinbar unüberbrückbaren Gegensätzen, obwohl man im
Prinzip doch nahe beieinander steht.
Cheers,
d. d.