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mehr als 1000 Beiträge seit 29.11.2005

Um das ganze noch mal weiter zu verkomplizieren

bernstein schrieb am 5. Dezember 2008 00:58

> "Das Konzept der illegitimen Schulden, dessen sich die Kommission in
> dem Bericht bedient, wurde vom Rechtswissenschaftler Alexander Sack
> entwickelt. Staatsschulden sind danach illegitim, wenn sie von nicht
> demokratisch legitimierten Regierungen aufgenommen und nicht zum
> Nutzen der Einwohner eingesetzt wurden."

> Klingt ja gut. Und wir waren so dumm die Schulden von Wilhem, Adolf
> und Erich (zumindest teilweise) mit unserm Geld zurückzuzahlen.

Um das ganze mal weiter zu verkomplizieren könnte man auch die
finanzbuchhalterischen Tricks betrachten mit denen Nazi-Deutschland
Geld aus den bestzten Ländern gepresst hat.

Zur Stützung der eigenen Währung wurden systematisch die Währungen
der besetzten Länder, allen voran Frankreich und Griechenland
ruiniert.
Näheres dazu bei Götz Aly: Hitlers Volksstaat

Mit den Schulden des Kaiserreichs und Nazi-Deutschlands ist es im
übrigen eine recht komplizierte Angelegenheit. Der allergrößte Teil
wurde im Inland aufgenommen und es bleibt zu fragen, warum man die
Zeichner der Anleihen einfach enteignen sollte. Wäre auch rechtlich
schwierig, da die Rechtsnachfolge angetreten wurde. Der Staat hat ja
nicht nur Schulden, sondern auch Eigentum übernommen.

Viele reale Schulden (z.b. die MeFo Wechsel) wurden ja auch einfach
nicht bezahlt.

Im Fall der DDR muss man anmerken, dass der Hauptschuldner ohnehin
die BRD war. Das bleibt sich dann gleich, ob man das im Westen
abschreibt oder einfach bezahlt. Eine nicht-übernahme der Schulden
hätte in jedem Fall zu einer Verteurung von Krediten der BRD geführt
und wäre damit wohl noch teurer geworden. Weiterhin ist fraglich, ob
die 4 Allierten einer Einheit unter diesen Vorraussetzungen
zugestimmt hätten.


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