Nehmen wir an, dieses Land schafft es durch heroische
Bildungsbemühungen das (berufsrelevante) Wissen (wie auch immer das
gemessen werden kann, sei hier mal vernachlässigt) der Bevölkerung um
100% zu steigern.
Wird jetzt die Wirtschaft darüber in Begeisterung ausbrechen, in die
Hände klatschen und sagen: Toll, jetzt müssen wir für die ganzen gut
ausgebildeten Menschen auch genügend gutbezahlte Jobs schaffen? Oder
wird der Staat einspringen und all diesen klugen Leuten gutdotierte
Arbeitsplätze einrichten?
Die Antwort ist natürlich: NEIN. Großes Angebot drückt den Preis. In
einer Gesellschaft, die auf Konkurrenz beruht, zählt nicht das Wissen
an sich, sondern allenfalls Wissen, das man exklusiv hat, weshalb
kollektive Bildungsanstrengungen immer mehrdeutige Resultate liefern.
Ein Universitätsabschluß ist ja auch längst nicht mehr der Garant für
eine Karriere, nicht mal für einen gutbezahlten Job. Deshalb der Ruf
nach Eliteuniversitäten.
Allerdings stimmt es umgekehrt, dass die Chancen ohne höheren
Bildungsabschluß heute sehr schlecht sind.
Deshalb scheinen die Politiker, die jetzt mit dieser
Bildungsideologie hausieren gehen, selber nicht so recht gebildet,
wenn Sie die Zusammenhänge nicht kennen oder nicht wahrhaben wollen.