263 Massengräber in Irak aufgelistet
US-Zivilverwaltung: Unter Saddam-Hussein-Regime mindestens 300.000
Opfer. Leichen mit Kopfschüssen gefunden
Bagdad - Seit dem Sturz des irakischen Präsidenten Saddam Hussein im
April hat die US-Zivilverwaltung Berichte über insgesamt 263
Massengräber erhalten. Die Existenz von rund 40 Gräbern mit Opfern
von Massenhinrichtungen sei inzwischen bestätigt worden, sagte die
Leiterin der für Menschenrechtsfragen zuständigen Abteilung, Sandra
Hodgkinson, am Samstag in Bagdad.
Nach ihren Angaben wird die Zahl der Iraker, die während der
24-jährigen Herrschaft Saddam Husseins verschleppt und getötet
wurden, auf 300.000 bis 1,3 Millionen geschätzt. Ab Januar würden
Teams aus insgesamt rund 400 ausländischen Gerichtsmedizinern mit der
Untersuchung der Massengräber beginnen.
„Wir fanden Massengräber mit Kindern und Frauen, deren Leichen
Kopfschüsse aufwiesen“, berichtete Hodgkinson. „Wir sprachen mit
Überlebenden, denen die Flucht aus den Gräbern gelungen ist, nachdem
sie dort lebendig begraben worden waren. Und wir trafen Familien von
Opfern, die nicht überlebten.“ Die meisten der bisher entdeckten
Massengräber befänden sich in oder neben Gefängnissen, vor allem
nördlich oder südlich der Hauptstadt Bagdad, sowie im westlichen Teil
des Landes. Die Opfer seien meist Kurden und Schiiten.
Nach Einschätzung Hodgkinsons könnte der Prozess der Exhumierung der
Leichen, ihrer Identifizierung und ihrer neuerlichen Beerdigung
mehrere Jahre dauern. Die Fragen nach den Schicksalen zahlloser
Vermisster müssten beantwortet werden. Nur so sei eine „Versöhnung“
in der irakischen Bevölkerung möglich. AFP/WELT.de
http://www.welt.de/data/2003/11/08/194891.html
Artikel erschienen am 8. Nov 2003
US-Zivilverwaltung: Unter Saddam-Hussein-Regime mindestens 300.000
Opfer. Leichen mit Kopfschüssen gefunden
Bagdad - Seit dem Sturz des irakischen Präsidenten Saddam Hussein im
April hat die US-Zivilverwaltung Berichte über insgesamt 263
Massengräber erhalten. Die Existenz von rund 40 Gräbern mit Opfern
von Massenhinrichtungen sei inzwischen bestätigt worden, sagte die
Leiterin der für Menschenrechtsfragen zuständigen Abteilung, Sandra
Hodgkinson, am Samstag in Bagdad.
Nach ihren Angaben wird die Zahl der Iraker, die während der
24-jährigen Herrschaft Saddam Husseins verschleppt und getötet
wurden, auf 300.000 bis 1,3 Millionen geschätzt. Ab Januar würden
Teams aus insgesamt rund 400 ausländischen Gerichtsmedizinern mit der
Untersuchung der Massengräber beginnen.
„Wir fanden Massengräber mit Kindern und Frauen, deren Leichen
Kopfschüsse aufwiesen“, berichtete Hodgkinson. „Wir sprachen mit
Überlebenden, denen die Flucht aus den Gräbern gelungen ist, nachdem
sie dort lebendig begraben worden waren. Und wir trafen Familien von
Opfern, die nicht überlebten.“ Die meisten der bisher entdeckten
Massengräber befänden sich in oder neben Gefängnissen, vor allem
nördlich oder südlich der Hauptstadt Bagdad, sowie im westlichen Teil
des Landes. Die Opfer seien meist Kurden und Schiiten.
Nach Einschätzung Hodgkinsons könnte der Prozess der Exhumierung der
Leichen, ihrer Identifizierung und ihrer neuerlichen Beerdigung
mehrere Jahre dauern. Die Fragen nach den Schicksalen zahlloser
Vermisster müssten beantwortet werden. Nur so sei eine „Versöhnung“
in der irakischen Bevölkerung möglich. AFP/WELT.de
http://www.welt.de/data/2003/11/08/194891.html
Artikel erschienen am 8. Nov 2003