Die Amerikaner spielen Gott

...und bei aller Selbstverblendung, diese Rolle steht ihnen in
keinster Weise zu. Wer hat dieser Nation das Recht, die Legitimation
gegeben, sich moralisch über alle anderen zu stellen, das eigene
Gesetz als "Weltgesetz" zu oktroyieren? Wer hat dieser Nation das
Recht gegeben, darüber zu entscheiden, wer leben darf und wer nicht,
wer frei sein darf und wer nicht? Und wie diese "Freiheit" auszusehen
hat? Wie der "ideale Staat" auszusehen hat? Meine Meinung als
Vertreter eines strikten Non-Interventionismus und gemäßigtem
kulturellen Relativismus: jeder soll das Recht haben - sich selbst zu
befreien. Wir können humanitär helfen, wir können auf friedlichem
Wege versuchen, die Welt zu verbessern, aber mit Mitteln des Krieges
in ein fremdes Land einzufallen und unter nicht unerheblichen zivilen
Opfern den Leuten etwas aufzwingen, für das sie lieber selber
gekämpft hätten, auch wenn es noch länger gedauert hätte, das ist die
ultimative Verweigerung von Freiheit. Ein Kind, dass nicht selber
lernen darf, dass nicht selber Erfahrungen und Fehler machen und sich
entwickeln darf, dass wird niemals lernen, was wichtig ist. Die
Weimarer Republik war ein solches Produkt, von oben herab
"demokratisiert", und wir wissen, was damit passiert ist. Mit
Afghanistan, Irak und all den anderen "zwangsdemokratisierten"
Staaten wird es nicht anders sein. Wahre Freiheit kommt >von innen<
und >von unten<. Wenn die Menschen dazu bereit sind, wird sie kommen,
überall.