... aber Chat-GPT ist nunmal sowas wie der AOL-Moment für AI Anwendungen. Will heissen, es ist eine Anwendung, die für den DAU leicht benutzbar ist, und ihm was produziert, was er meint verwerten zu können. Und ähnlich wie AOL seinerzeit die Netzkultur nachdrücklich veränderte, und dies nicht zum Besseren, vereinnahmen jetzt eben Anwendungen wie Chat-GPT den gesellschaftlichen Diskurs um AI.
Die Folgen werden wahrscheinlich dieselben sein wie im Netz auch. Es wird einerseits eine uninformierte AI-'Kultur' entstehen, die nicht über Anwendungsdiskurse hinausgeht, andererseits eine Gestaltungskultur, die auf dem technischen Level AI und deren Anwendungen weiter gestalten und entwickeln wird. Und diese Diskurse werden zunehmend weniger miteinander zu tun haben.
Und auf dieser Diskursebene muss man dann vielleicht auch die mangelnde Bereitschaft von Unternehmen betrachten, in AI-Anwendungen zur Steigerung der Produktivität zu investieren. Das ist unabhängig von Chat-GPT, sondern liegt wohl eher darin begründet, dass Unternehmen in Deutschland seit Jahren allgemein zu wenig in die Streigerung der Produktivität investieren, und AI-Anwendungen mittlerweile von diesem Trend auch betroffen sind.