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  • _Peter_

mehr als 1000 Beiträge seit 18.12.2016

Tempolimit! Sofort!

Warum fordern die Intensivlobbyisten kein Tempolimit? Das wirkt viel schneller als ein Lockdown, und entlastet die Intensivstationen auch. Man könnte auch Tabak verbieten, Schweinefleisch, Alkohol - lauter Risikofaktoren, die im Krankheitsfall einen Aufenthalt auf der Intensivstation wahrscheinlicher machen.

Es gibt eine Menge Möglichkeiten, Intensivstationen kurzfristig zu entlasten. Weshalb fordern die Intensivlobbyisten da ausgerechnet Lockdowns, die frühestens in drei Wochen erste Wirkungen zeigen? Und nicht erst einmal ganz allgemein Unterstützung?

Denn - wenn man man Intensivmedizinern spricht - kommt die größte Belastung aus dem Hause Spahn. Der Gesundheitsminister hat kürzlich entschieden, dass eine Pflegekraft nur noch 2 Betten betreuen darf statt vorher 2,5: Seit dem 1. Februar braucht eine Intensivstation (mindestens) 20 % mehr Pflegekräfte, um dieselbe Anzahl Betten zu betreuen. Man sollte meinen, wenn Pflegekräfte vorher jahrelang 2,5 Betten betreuen konnten, dann können sie das auch noch ein paar Monate länger, bis das schlimmste überstanden ist.

Das wird aber interessanterweise gar nicht angesprochen von den Intensivlobbyisten.

Ebenfalls nicht erwähnt wird, dass im ersten Quartal alle Pflegekräfte und Ärzte, die das wollten, geimpft wurden - und somit ein drastisch reduziertes Risiko von Infektionen haben. In der zweiten Welle waren Infektionen eine Riesenbelastung. Weil viele Kolleginnen und Kollegen ausgefallen sind nach Infektionen, und weil die Schutzmaßnahmen enorm waren, um solche Infektionen zu verhindern.

Man könnte sich auch Unterstützung durch Sanitätsoffiziere der Bundeswehr anfordern. Von denen gibt es mehrere Tausend, die Bundeswehr hat in Portugal Intensivbetten aufgebaut und betreut - warum nicht hier?

Und warum werden nicht zusätzliche Hilfskräfte angelernt? Die können vielleicht Intensivpflegekräfte nicht vollständig ersetzen, aber wenigsten so weit untersützen, dass der Arbeitsdruck geringer und vielleicht sogar die Zahl betreuter Betten erhöht wird.

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