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  • blu_frisbee

mehr als 1000 Beiträge seit 12.09.2002

Re: Identitätspolitik

Guru123 schrieb am 20.09.2019 18:39:

Die Macht der Republik ist auch das Gegenteil des Prinzips des Nationalstaats. Arendt war jede Form von Identitätspolitik suspekt.

[...]

Weil die alten weißen Männer in den Republiken des Westens ihre Partikularität - weiß, männlich, heterosexuell - ins Zentrum stellen und zur Norm erheben, verschwindet das universalistische Norm- und Politikverständnis der liberalen Moderne mit der Möglichkeit gleichberechtigter politischer Beteiligung für alle, die alles Partikulare gezielt ausklammert.

Waren es die "alten weißen Männer", die die Identitätspolitik ins Leben gerufen haben? Ich glaube kaum, dass sie sich die diese Bezeichnung gegeben haben.

Edit:
Die Auflösung liefert der Autor selbst:

Genau dies, das Proklamieren und Verabsolutieren jeweils eigener, an selbstdefinierte Identität gekoppelte "Wahrheiten" geschieht in den modischen "Gender-Studies", "Cultural-Studies", und "Identity-Politics". An den Universitäten werden neue "Wahrheiten" produziert, die vermeintlich auf wissenschaftlich zwingenden Fakten beruhen, tatsächlich aber vor allem zur Legitimation der Ziele biopolitischer Lobbys dienen.

Historisch ist die erste Form der Identitätspolitik Rassismus.
Aber seit wann ist Identitätspolitik "links"?

Sie stammt im Grunde aus den emanzipatorischen Bewegungen der post-68er die sich vom Universalismus aufspalteten in Subgruppen sie sich im Mainstream nicht wiederfanden: Frauen und Farbige (speziell die USA).
https://de.wikipedia.org/wiki/Triple_Oppression

Nun haben einige ihre besondere Diskriminierung derart essentialisiert daß sie zur allgemeinen Emanzipation nicht mehr fähig waren.
Insbesondere "Genderforschung" greift postmodern zu aberwitzigen geistigen Konstruktionen die natürliches Geschlecht und soziale Rolle vermengen.

Am Ende des Zyklus posieren die Rassisten der AfD als besonders unterdrückt.
Da sollt ma schon dran erinnern daß es einen Unterschied macht ob die Mehrheit die Minderheit diskriminiert oder solches nur von sich behauptet.
http://blog.soziologie.de/2019/09/rassismus-ist-rational-zumindest-ein-bisschen-zumindest-in-einem-gewissen-sinne/

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (21.09.2019 09:45).

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