Karl-Katja Krach schrieb am 20.09.2019 23:41:
Macht steht eben nicht pauschal im Gegensatz zur Gewalt.
Die Polizei bittet schließlich nicht darum, die Gesetze einzuhalten. Erst am Freitag wurde mein bester Freund aus seiner Wohnung geschmissen, weil das Arbeitsamt ihm ohne Rechtsgrund 5 Monate lang kein ALG-I gezahlt hat. Hätte er die Tür nicht geöffnet, hätte der Schlüssendienst Gewalt angewendet. Hätte er sich geweigert, seine Wohnung zu verlassen, hätte die bereitstehende Polizei ihn mit Gewalt vor die Tür gesetzt.
Der Machtbegriff von Hannah Arendt entspricht einer Strategie, um die reale gesellschaftliche Macht gegenüber Kritik immunisieren.
Der Rechtsweg über die Sozialgerichte dauern in Hamburg laut Durchsage vom NDR zwischen zwei und drei Jahren, dass einem ALG I Ansprüche versagt werden kann ich bezeugen, dass der Verlust der Wohnung droht können immer mehr Menschen bezeugen, der Rechtsgrund für die Sanktionen des Jobcenters dienen der Bundesagentur für Arbeit als Spielraum die Ansprüche derer abzusägen, die sich auf berechtigtem Grund auf keine verfassungswidrigen Geschäfte mit den Jobcenter einlassen kann. Derweil passiert eben das jeden Monat, massenhaft - kein Ende des rechtsstaatlichen Weges in Sicht, wie wenn die Justig eine Blockade in Karlsruhe errichtete, oder so.
Ich las das Büchlein "Macht und Gewalt" von der Arendt zu Beginn meines andauernden Verfahren, Sozialstaat hat große Schulden angehäuft beim Souverän, es bleibt allerdings nur noch pure Gewalt wenn den Institutionen Macht mangels Respekt vor verfassungswidrigen Grundlagen also ihrer ureigenen Autorität entzogen werden (Nachtrag: von den Subjekten abgesprochen, verneint werden, ablehnende Haltung dem was als Recht und Gesetz verkauft werden soll aus gutem Grund nicht abkaufen..). Zur Klärung der Begriffe war das, Arendt bietet vielleicht nicht für Jedermann einen Widerhaken sich im Hinblick auf die Freiheit den Institutionen ihre Macht abzusprechen, was meiner Vorstellung von Widerstand entspricht.
Der amtierende Arbeitsminister Heil sprach jüngst von Änderungen, dass niemand mehr Angst haben müsse seine Wohnung wegen Arbeitslosigkeit zu verlieren, ist Dein bester Freund fit für Journalisten wäre das nochn Grund auf die Strasse zu gehen... Sanktionsregime steckt im Bundesverfassungsgericht fest, wer noch dran glauben oder für Recht überhaupt aufstehen mag kann das ja mit zum Anlass für seine eigene subjektive/innere Bewegung in den sich in Bewegung setzenden Massen sehen, macht ja eh jeder wie er denkt, jeder mit der eigenen, nur schlimmstenfalls ohne eine, Rücksicht auf die Geschichten.
PS Kritik an Arendt lohnt sich in ihrer Urteilskraft hinsichtlich Eichmann.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (21.09.2019 01:10).