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Avatar von tzefix
  • tzefix

mehr als 1000 Beiträge seit 12.05.2010

Die "schrille Töne in der Darstellung" haben mich als Leser vergrault.

Es ist ja so, dass Systemkritik im Grunde kaum wirklich falsch sein kann und immer nötig ist. Eingefahrene Systeme MÜSSEN immer in Frage gestellt werden, weil sich an Macht- und Schaltstellen Nutznießer anheften, die es sich an diesen Stellen gemütlich machen und ganz opportun Entscheidungen in ihrem Sinne - und im Sinne weiteren persönlichen Geld- und Machtzufluss - beeinflussen.

Aber. Der Ton der "neuen" Kritiker ist unerträglich geworden. Wer hinter einem doch sehr verhaltenen Zwang zur Maske über Mund und Nase gleich einen "Corona-Faschismus" vermutet, übertreibt die Kritik und man fragt sich, ob der betreffende Kritiker noch "alle Tassen im Schrank" hat.

Diese schrillen Töne sind nicht mehr zu toppen - denn was ist schon schlimmer als Faschismus? So können sie zu keiner Diskussion beitragen, denn Kompromisse werden unmöglich.

Ich war anfänglich Rubikon gegenüber positiv eingestellt. Doch die Tonlage wurde immer schriller - am Ende fragt man sich, ob man es hier einfach nur mit den üblichen Spinnern zu tun hat, wie man sie auf jeder Anti-Corona-Demo findet - nur mit etwas mehr Bildung als Hintergrund.

Ich war auch KenFM zu Anfang positiv eingestellt. Nur hat dieser Kanal es noch schneller "verkackt" und ist innerhalb kürzester Zeit von einem kritischen Medium zu einer Spinnersendung verkommen.

Und das schadet auch anderen Kritikern, die sich einem solchen in Verruf geratenen Medium bedienen. Wenn sich dort, wo sich die Spinner einfinden, ein "Kritiker" hinzufügt, dann wird er automatisch mit zum Spinner.

Ich fand auch immer die Theorien von Ganser interessant, besonders die Geldpolitik betreffend - doch irgendwann haben er und seine Fans seine Theorien - die nämlich durchaus auch Schwächen haben - zum alleine seligmachenden Nonplusultra erklärt, womit sie sich selbst ebenfalls in die Ecke der Fanatiker und Spinner abgestellt haben. Ganser wurde zum astreinen Verschwörungstheoretiker - und hat sich so selbst an den Rand gestellt. Seine Theorien sind nicht mehr diskussionsfähig.

Und das ist fatal. Jeder Versuch einer Diskussion dieser Theorien, auch mit moderatem Ansatz, wird sofort als "Ganser-Theorie" erkannt und als Spinnerei abgetan. Verschwörungstheoretiker und Fanatiker leisten also einen Bärendienst, den Kritikern und den kritischen Medien gegenüber.

Man darf durchaus extreme Positionen beziehen. Doch wer so fanatisch wird, dass jede Diskussion unmöglich wird, betreibt nur noch Spaltung der Menschen und verunmöglicht jeden vereinigenden Kompromiss und damit auch eine Weiterentwicklung der Gesellschaft.

Möglicherweise sind Träger solcher "schrillen Töne" einfach nur U-Boote, die über diesen Weg eine wirkliche Diskussion verhindern. Aber das wäre jetzt meine persönliche VT.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (07.06.2021 22:01).

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