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  • galeano

143 Beiträge seit 11.08.2017

Raus aus der "Falle Kapitalismus"....

Erfreulich für mich , so viel gut Neoliberalkapitalismuskrisen-Kritisches in einem Telepolis-Text wie dem von Frau Pfeifer zu lesen..!
Indem sie in ihrer Mißwirtschaftsanalyse von Marx aus und auf ihn zurück geht , eröffnet sie den Blick auf das ökonomische W e s e n hinter den bedenklichen Mißwirtschaftserscheinungen. Die sind K r i s e n phänomen! W i e sie diese reflexiven Wege geht und welchen zeitgenössisch optimal durchdachten Marxismus sie dabei auftut, wäre noch weiter offenzulegen.
Jedenfalls beherzigt sie de facto das Motto des Schweizer Bankers George M a g n u s in der Krise von 2007 ff.
"Give Karl Marx a Chance!"
Dabei schürft sie m.E. tiefer, als die vom herrschenden brutalen westlichen Anti-Marximus und Antikommunismus eingeschüchterte und zugleich von der allzu positiv geschauten Nach-45-BRD-Aufstiegsgesellschaft betörte Sahra Wagenknecht, die in ihrem m.E. teils sehr verdienstvollen Neoliberalismus-kritischen Buch über die "Selbstgerechten" immer mal wieder marxistische Gedankenschule ahnen läßt.

Orthodoxer Marximus allein ist sowohl zur adequaten Erkenntnis des heutigen Finanzkapitalismus zu wenig wie zur erfolgreichen Suche nach dem revolutionären neuen historischen Subjekt . Dazu bedarf es m.E. bei Frau Pfeifer wie Frau Wagenknecht der Auseinandersetzung mit der neomarxistischen zeitgenössischen W e r t k r i t i k, wie sie die Nürnberger Robert Kurz und Carl-Peter Ortlieb zusammen mit Roswitha Scholz konzipiert haben. Dazu müßte auch dann die Rezeption der Marxschen F e t i s c h i s m u s kritik erfolgen...:Was verbergen die
Geld- und Kapital-Blackboxen. z.B. die Urlügen über angeblich nie erfolgte Ur-Ausbeutung a limine des historischen Kapitalism.? Notwendig dazu die Einsicht in die unaufhebbare "absolute innere Schranke" der Kapitalmaschine (Mehrwertmassenschrumpfung).! Hinzukommen aber müßte eine aktualisierte freudo-marxistische, neurobiologisch fundierte Sozial-und Individualpsychologie
von Hüther bis K.J. Bruder

Was auch den letzteren leider noch mangelt, ist ein einigermaßen ,materialistischer, optimistischer Ausblick , eine "konkrete Utopie"(Ernst Bloch) auf noch zu benennende Subjekte , die aus der "Falle Kapitalismus" (Gsella) führen könnten.
Ohne solche regionalen , letztlich globalen Emanzipations-Subjekte läßt sich m.E.
die "Mißwirtschaft", die unser Nato-Kaputtalismus i s t ,nicht mehr beheben , sondern nur t r a n s z e n d i e r e n.

Vielleicht sind die begonnenen Mietendeckel- Wohnungskämpfe in der BRD (Folge der Wachstumslosigkeit beim Produktionskapital anzeigenden Nullzinspolitik usw.) ein Anfang solcher historisch dringend notwendiger Systemtranszendenz(Berlin usw.) !
Und es erwächst , beschleunigt durch das Anwachsen der Menge Corona-bedingter Abstiegsgesellschafts-Mittelklassen-Prekarier, KünstlerInnen, Intellektuellen, KonsumaristokratInnen und "organischer Intellektueller" (Gramsci) aus den Restbelegschaften , (inclusive Frau Pfeifer und Wagenknecht et aliae) ein ganz neues kämpferisches Kollektivsubjekt ..revolutionsbereit...

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