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  • demon driver

mehr als 1000 Beiträge seit 25.02.2000

Rassistisches Oktroyieren von Euphemismen

fuckup_ schrieb am 7. April 2008 9:43

> > > > > Dir ist die Euphemismus-Tretmühle offenbar nicht bekannt.
> > > > 
> > > > Nur mal nebenbei, genau worin liegt der "Euphemismus"?
> > > 
> > > [] Du hast den Terminus begriffen
> > > [x] Du versuchst anderen deine Sprache aufzuoktroyieren
> > 
> > Du bist so süß. Ja, mit der Sprache ist das so eine Sache. Eine
> > einfache Frage ist also das "Aufoktroyieren" (kleiner Tipp: es heißt
> > "Oktroyieren", die Bestimmung "auf" ist da schon drin) von "Sprache"?

> Das ist regionaler Dialekt, Google wird dir in der Frage hinsichtlich
> der Existenz von "zu" in "aufzuoktroyieren" weiterhelfen. Anscheinend
> ist dynamische Sprachinterpretation für manche zu schwierig...

Haha, "regionaler Dialekt" ist gut! So kann man natürlich jeden
Sprachfehler schönreden. Hervoragendes Beispiel für einen
Euphemismus, übrigens! 

Nein, mit "zu" ist nur "zu oktroyieren" richtig. Gugel mal nach
"LCD-Display", ist dasselbe Prinzip. "Aufzuoktroyieren" hieße
"auf-aufzuzwingen". Auch hunderttausend dokumentierte
Falschverwendungen können das nicht ändern...

> > Mich interessiert wirklich, was nun genau in deiner "Tretmühle" ein
> > "Euphemismus" sein soll. Vielleicht könnte ich deinen Terminus dann
> > ja besser verstehen...

> "Euphemismus-Tretmühle" ist ein feststehender Begriff wie
> "Volkswagen". Und wenn ich etwas von "Volkswagen" erzähle, dann
> beantworte ich grundsätzlich keine Fragen nach "Volk" in
> "Volkswagen".

Mag gerne sein, dass "Euphemismus-Tretmühle" ein "feststehender
Begriff" ist, wie verbreitet auch immer er sein mag, und entschuldige
vielmals, dass ich ihn nicht kannte; ich komme nach dem Schließen der
Wissenslücke näher auf ihn zurück. Ein Begriff "wie 'Volkswagen'" ist
er aber schon mal ganz sicher nicht, denn das Wort "Volkswagen" wird
ausschließlich als Name, nicht als Begriff verwendet, und der Name
bedarf keines inhaltlichen Zusammenhangs zwischen "Volkswagen" und
"Volk", und ein solcher existiert ja auch im ursprünglichen Sinn
schon lange nicht mehr. Von einem Begriff der
"Euphemismus-Tretmühle", wenn er schon so heißt, sollte man dagegen
erwarten können, dass er sich, wenn man ihn konkret anwendet, in
irgendeiner Weise auch auf irgendwelche tatsächlichen Euphemismen
bezieht. Daher, egal ob "feststehender Begriff" oder whatever, meine
Frage danach, welcher konkrete Euphemismus, welche konkreten
Euphemismen das im konkreten Sachverhalt wohl seien.

> Nun troll dich und suche deine Nachhilfestunde bei der Wikipedia mit
> derart dümmlichen dialektischen Spielchen kannst du nicht punkten.

Nein, nein, nein, auch Dialektik geht ganz anders, aber dabei werde
ich dir jetzt nicht ebenfalls noch Nachhilfe geben, auch wenn du
danach rufst. Nein: hier gibt es einen ganz konkreten Sachverhalt, zu
dem im diskutierten Zusammenhang genau eine Charakterisierung passt,
und das ist eben nicht deine und auch nicht Delirios.

Und jetzt erkläre ich dir noch schnell, warum die Zuschreibung der
"Euphemismus-Tretmühle", obwohl das Phänomen, das sie laut Wikipedia
beschreibt, der Wandlung der Bezeichnungen für dunkelhäutige Menschen
oberflächlich gesehen ähneln mag, hier nicht nur falsch ist, sondern
geradezu grob rassistisch - und es wundert also auch nicht mehr
großartig, solltest du überhaupt durch das durchblicken, was du hier
geplappert hast, dass du dich hier so hartnäckig um die Frage nach
dem konkreten Euphemismus, den konkreten Euphemismen, die hier
angeblich eine "Tretmühle" bilden sollen, drückst:

Wenn hier die "Euphemismus-Tretmühle" nach deren Definition als
"feststehendem Begriff" vorliegt, dann sind "Neger", "Schwarzer" also
"Euphemismen", Beschönigungen, Schönrednerei für den dunkelhäutigen
Menschen. Dieser also in Wahrheit viel hässlicher, schlechter als
"Neger", "Schwarzer" jemals bedeutet hätte. 

Schon interessant, wie Rassismus leugnende und relativierende,
Rassismus nicht erkennende oder nicht erkennen wollende Haltungen
doch auch immer wieder mit der Unfähigkeit, sprachliche Bedeutungen
hinreichend genau zu erfassen, um von sprachlichen Feinheiten gar
nicht zu reden, korrelieren.

Cheers,
d. d.

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