So wenig es nach Jahrzehnten eine friedliche Lösung für das Volk der Palästinenser gibt, so wenig gibt es eine friedliche Lösung für das Volk der Kurden.
Wenn's gegen die Kurden ging und geht (und dieses Volk wird seit Jahrzehnten massiv unterdrückt, die kurdische Sprache verboten, Dörfer überfallen, getötet, was irgendwie nach "Terrorist" aussieht, oder wo "Terroristen" vermutet werden), funktioniert der "moralische Kompass" des Westens plötzlich nicht mehr so zuverlässig bzw. gar nicht mehr. Terror erzeugt Gegenterror, das war schon immer so. Und wird sich vermutlich auch in Zukunft nicht ändern. Wo auch immer Länder in Höllen verwandelt werden, wird dies nicht folgenlos bleiben. Es ist nur eine Frage der Zeit.
Verstehen geht über informieren.
Wer wissen will, wie sich das Leben für die Kurden unter diesen merkwürdigen Doppelstandards des Westens anfühlt, der könnte sich für Literatur und Filme kurdischer Künstler interessieren. Nobelpreisträger Yasar Kemal ("Mehmed mein Falke") und der Filmemacher Yilmaz Güney ("Yol - Der Weg") seien hier beispielhaft genannt. Beide im Westen bekannt und gefeiert. Oder türkische Schriftsteller wie Ferit Edgü ("Ein Winter in Hakkari", auch verfilmt unter dem Titel "Eine Saison in Hakkari" von Erden Kiral). Oder der Kurde Yavuz Ekinci, dessen Roman "Das ferne Dorf meiner Kindheit" (gerade auf Deutsch erschienen) einigen Wirbel verursachte, weil er furchtlos und schonungslos den "Kurdenkonflikt" in seinem Werk thematisierte:
https://www.br.de/nachrichten/kultur/gefaehrlich-das-ferne-dorf-meiner-kindheit-von-yavuz-ekinci,TsBjE21
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (10.10.2023 15:42).