Captain Pepper schrieb am 20.11.2023 10:04:
Um es einmal polemisch auszudrücken: Wenn mich jemand mit der Begründung, einer seiner Vorfahren hätte in grauer Vorzeit mit einem brennenden Dornenbusch gesprochen, der ihm eine fruchtbare Parzelle am Meer versprochen hätte, aus meiner Heimat vertreiben wollte, würde ich ihn mal fragen, welche Art von Drogen sein Vorfahr, respektive er selbst, eingenommen hätte. Wer in einer vermeintlich aufgeklärten Zeit seine Territorialansprüche religiös begründet, hat seine Glaubwürdigkeit verwirkt.
Im Falle Palästinas sollte man darüber hinaus mal festhalten, dass die Einwanderer jüd!schen Glaubens überwiegend ethnische Europäer waren, die auf das Land an der Levante ebenso wenig Anspruch hatten wie Christen auf Syrien, nämlich keinen.
Die Bevölkerung Palästinas hat sich zwischen 1922 und 1948 von 750.000 auf 1,9 Millionen mehr als verdoppelt. Jüdischen Glaubens waren 1945 ca. 600.000 der Einwohner, 1922 waren es ca. 85.000. Die Anzahl der Muslime stieg von 600.000 auf 1,1 Mio., es gab also nicht nur jüdische Einwanderer sondern auch jede Menge muslimische. Die Anzahl der Christen wuchs von 75.000 auf 140.000.
Der springende Punkt hier ist das 1947 über 30% der Bevölkerung jüdisch ist. Zeitgleich wurde Indien dekolonialisiert und hier forderten und bekamen die muslimischen Bewohnern, welche ca. 24% der Bevölkerung ausmachten, einen eigenen Staat. Die Teilung ist also auch ohne Holocaust genauso gerechtfertigt wie die Teilung Indiens.