Mitch 77 schrieb am 2. März 2005 10:27
> Keine Ahnung ob die Story so stimmt, aber ich will auch in die USA.
> :D
Die Story stimmt so, ist aber nicht so lustig wie es vielleicht
scheint. Der ganze Terz zog sich über mehrere Monate hin. Und glaub
mir, es ist nicht angenehm, in einer nordamerikanischen Kleinstadt
als schwul *UND* als Ausländer angesehen zu werden. Zumal nicht, wenn
Du Deutscher bist ("we kicked your ass in world war two" und andere
dumme Sprüche). Den "Makel" des Schwulen mußte ich also schnell
wieder loswerden. Und manchmal, da hat man einfach Glück im Unglück.
Eine Sauna habe ich übrigens während des ganzen Aufenthalts nicht
betreten, irgendwie fehlte mir die Motivation...
Und außerdem ist das alles schon sehr lange her, damals standen die
twin towers noch. Aber der Präsident war auch auch Republikaner, hieß
auch schon George Bush und führte auch Krieg im Irak. Und genau wie
unlängst sein Sohn, besuchte auch er einmal Mainz. Manche Dinge
ändern sich eben nie...
Man sollte wissen, daß es grundsätzlich zwei verschiedene Arten des
Schüleraustauschs mit den VSA gibt: Version A ist ein Austausch auf
Gegenseitigkeit: Ein Deutscher geht nach Amiland, ein Ami kommt
hierher. Sowas machen die gebildeten Stände. Version B (und das ist
die häufigere Variante) läuft über cash: Ein Deutscher kommt nach
Amiland und die Gastfamilie erhält dafür Geld von der Familie aus DE.
Ich fuhr mit Version B. Daran kannst Du sehen, daß meine Amis nicht
zu den Besserverdienenden oder gar Bessergebildeten gehörten: Ich
bekam also einen echten Einblick in die soziale Welt des
Durchschnittsbürgers:
Mein Dad verkaufte Schußwaffen per mail-order und meine Mom verkaufte
auf Tupperwareparty-ähnlichen Veranstaltungen Massagestäbe zur
inneren Anwendung bei Damen und ähnliches Schlafzimmer-Spielzeug.
Das hat sie natürlich nicht davon abgehalten, uns sonntags alle in
den evangelischen Sektentempel zu schleifen oder eben meine
vermeintliche Homosexualität als etwas Böses anzusehen. Sie sind halt
bigott^3, die Amis. Und eine Flagge hatten sie natürlich auch im
Garten stehen. Zum Abschluß meines Aufenthalts wollte mir mein
Gastvater eine Wumme als Andenken schenken, ich sollte mir was aus
seinem Sortiment aussuchen. Das wäre ein ziemlich generöses Geschenk
gewesen, denn gute Waffen sind auch in den VSA nicht gerade billig.
Es war ziemlich schwierig, ihm irgendwie klarzumachen, daß mich
zuhause mal locker 2-3 Jahre Knast erwarten, wenn der Zoll eine
Handfeuerwaffe aus meinem Gepäck fischt. "Dann nimm halt keine .45er
sondern was Kleines, eine .22er oder so", das war die Antwort.
*rolleyes*.
mfG, yossarian
> Keine Ahnung ob die Story so stimmt, aber ich will auch in die USA.
> :D
Die Story stimmt so, ist aber nicht so lustig wie es vielleicht
scheint. Der ganze Terz zog sich über mehrere Monate hin. Und glaub
mir, es ist nicht angenehm, in einer nordamerikanischen Kleinstadt
als schwul *UND* als Ausländer angesehen zu werden. Zumal nicht, wenn
Du Deutscher bist ("we kicked your ass in world war two" und andere
dumme Sprüche). Den "Makel" des Schwulen mußte ich also schnell
wieder loswerden. Und manchmal, da hat man einfach Glück im Unglück.
Eine Sauna habe ich übrigens während des ganzen Aufenthalts nicht
betreten, irgendwie fehlte mir die Motivation...
Und außerdem ist das alles schon sehr lange her, damals standen die
twin towers noch. Aber der Präsident war auch auch Republikaner, hieß
auch schon George Bush und führte auch Krieg im Irak. Und genau wie
unlängst sein Sohn, besuchte auch er einmal Mainz. Manche Dinge
ändern sich eben nie...
Man sollte wissen, daß es grundsätzlich zwei verschiedene Arten des
Schüleraustauschs mit den VSA gibt: Version A ist ein Austausch auf
Gegenseitigkeit: Ein Deutscher geht nach Amiland, ein Ami kommt
hierher. Sowas machen die gebildeten Stände. Version B (und das ist
die häufigere Variante) läuft über cash: Ein Deutscher kommt nach
Amiland und die Gastfamilie erhält dafür Geld von der Familie aus DE.
Ich fuhr mit Version B. Daran kannst Du sehen, daß meine Amis nicht
zu den Besserverdienenden oder gar Bessergebildeten gehörten: Ich
bekam also einen echten Einblick in die soziale Welt des
Durchschnittsbürgers:
Mein Dad verkaufte Schußwaffen per mail-order und meine Mom verkaufte
auf Tupperwareparty-ähnlichen Veranstaltungen Massagestäbe zur
inneren Anwendung bei Damen und ähnliches Schlafzimmer-Spielzeug.
Das hat sie natürlich nicht davon abgehalten, uns sonntags alle in
den evangelischen Sektentempel zu schleifen oder eben meine
vermeintliche Homosexualität als etwas Böses anzusehen. Sie sind halt
bigott^3, die Amis. Und eine Flagge hatten sie natürlich auch im
Garten stehen. Zum Abschluß meines Aufenthalts wollte mir mein
Gastvater eine Wumme als Andenken schenken, ich sollte mir was aus
seinem Sortiment aussuchen. Das wäre ein ziemlich generöses Geschenk
gewesen, denn gute Waffen sind auch in den VSA nicht gerade billig.
Es war ziemlich schwierig, ihm irgendwie klarzumachen, daß mich
zuhause mal locker 2-3 Jahre Knast erwarten, wenn der Zoll eine
Handfeuerwaffe aus meinem Gepäck fischt. "Dann nimm halt keine .45er
sondern was Kleines, eine .22er oder so", das war die Antwort.
*rolleyes*.
mfG, yossarian