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  • Alterna Tieflos

mehr als 1000 Beiträge seit 15.04.2016

Es gibt keinen kostenlosen Nahverkehr

In den 1970er-Jahren war "Schwarzfahren" eine politische Haltung. Es gehörte zum Rebellisch-sein, zum antiautoritären Lebensentwurf.... aber es gab auch eine gesellschaftliche Vision, die sich über das Bestehende hinauswagte: Der öffentliche Nahverkehr sollte allen zur Verfügung stehen, jenseits des Geldes, das man dafür hat oder eben nicht.

Ja, darin waren Linke schon immer besonders gut - ihr Schmarotzertum zur politischen Aktion umlügen und "ein Zeichen setzen"...

Dabei gibt es gar keinen kostenlosen Nahverkehr. Bei entgeldfreier Benutzung bezahlt eben nicht mehr der Fahrgast den Betrieb, sondern alle Steuerzahler, egal ob sie jemals mit den Öffis unterwegs sind oder nicht.
Ich kann nicht erkennen, dass das gerechter oder gar eine gesellschaftliche Vision sein soll. Ich erkenne nur, dass sich auf diesen Weg einige Vorteile erschleichen wollen, die von anderen bezahlt werden sollen. Linke eben.

Ich zum Beispiel habe ein VBB-Jahresabo für 978 Euro im Jahr bzw. 2,68 Euro am Tag. Damit kann ich in gesamt Berlin sowie einem breiten Umlandring einschließlich Potsdam (insgesamt ca. ein Kreis von 50km Durchmesser) alle öffentlichen Verkehrsmittel einschließlich Fähren und Regionalzüge der Bahn benutzen und kann sogar ab 20 Uhr und am Wochenende noch eine Person auf mein Ticket mitnehmen.

Finde ich das fair, zahle ich das gern? Eindeutig ja.

Ich kann die täglichen 2,68 € natürlich auch in 6 Flaschen Sterni oder Oetti anlegen und irgendwas von politischen Visionen lallen, wenn ich dann schwarz bzw. dunkel fahre.

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