Das Urteil ist an sich plausibel, eben gerade weil der Präsident nicht der Alleinherrscher der USA ist. Er ist ein Teil dessen, wodurch die USA handlungsfähig sind. Wenn Trump jetzt also befielt, dass mein Geldbeutel gestohlen werden soll, dann hat Trump das zwar befohlen, aber halten muss ich mich an die USA und dann dementsprechend gegen die USA und nicht Trump klagen.
Weiterhin kommt ja noch hinzu, dass der US-Präsident gemeinhin nicht die absolute Macht hat, die ihm unterstellt wird. Wenn er also befielt, dass das zitierte SEAL-Team einen politischen Gegner tötet, müsste dieser Befehl erst einmal befolgt werden.
Als Korrektiv gibt es das Impeachment, mit dem man einen Präsidenten absetzen kann, der falsch handelt.
Umgekehrt müsste man sich ja auch fragen, wie die Alternative aussähe - man könnte den Präsidenten beständig wegen seiner Entscheidungen vor Gericht zerren und ihn durchgehend mit Verfahren beschäftigen.
Allerdings bin ich nicht glücklich mit dem Urteil, da es meiner Wahrnehmung des Urteils nach schwierig ist, Handlungen des Präsidenten als nichtamtlich zu definieren und ihn dann zu verfolgen (Beispiel: Präsident demoliert mit einer Axt das Oval Office). Hier müsste es ein Verfahren geben, dass die Legislative die Immunität für eine strafrechtliche Ermittlung aufheben kann, aber dieses zu schaffen, wäre eben Aufgabe der Legislative.