Wenn die Wirklichkeit zu kompliziert wird - daß fehlbare Menschen aus mehr oder weniger nachvollziehbaren, manchmal auch wirklich aus recht egoistischen Gründen nicht optimal entschieden haben, etwa -, dann ist ein einfaches, klares "Narrativ" ein guter Halt. Daß wir alle an eine große böse Macht verraten und verkauft worden sind, unsere Politiker uns nur noch böses wollen und wir keiner "offiziellen" Person oder Quelle mehr trauen können, strukturiert die Verhältnisse in gut handhabbare schwarz-weiß-Muster.
Daß viele Politiker sich durchaus bemüht haben (wenn auch nicht alle und nicht immer genug, und aufgrund mangelnden Wissens auch nicht immer geschickt genug), daß nur eben die Welt komplexer ist und Dinge sich unerwartet entwickelt haben, daß kein großer böser Plan, sondern nur die Widrigkeit unserer Welt an allerhand häßlichen Entwicklungen schuld ist... das macht das Leben doch nur komplizierter. Also "geht es nicht um den Schutz der Bevölkerung", denn sonst würden wir doch alle jeden Tag gesund und glücklich und ohne jegliche Probleme durch die Welt spazieren können... oder etwa nicht?