Zahlen helfen schrieb am 26.08.2021 13:54:
Der aktuelle Wissensstand ist, dass geimpfte sich weniger leicht infizieren. Daher ist das Zitat aus dem Artikel nicht "per se unsinng" sondern aktueller Wissenstand:
Tut mir leid, das ist er nicht, weil es nämlich gar keine saubere Methode gibt, dies statistisch gesichert festzustellen. Dazu bräuchte man nämlich zwei Populationen, eine geimpft und eine nicht geimpft, in denen man unter exakt den gleichen Bedingungen die Ausbreitung der Infektion verfolgen kann. Solche Populationen haben wir nicht und zwar nirgendwo. Nachdem dies auch dem RKI bekannt ist, wird zu Allheilmittel Modellierung gegriffen und das Ergebnis der Modellierung mit der Realität verglichen. Was aber sofort wieder daran scheitert, dass die Modellierung statistisch saubere Ausgangsdaten und statistisch saubere Daten zur derzeitigen Situation bräuchte und beides nicht verfügbar ist. Im Gegenteil, diese Situation wird von Tag zu Tag schlimmer, weil ein immer größerer Prozentsatz der Population aufgrund der Impfung aus der Testung heraus fällt.
Dieses Problem der nicht belastbaren Daten kennt das RKI auch seit 1 1/2 Jahren, weil zig Statistiker auf dieses Problem hin gewiesen haben. Einer dieser Statistiker ließ sich vor ein paar Tagen in den Medien mit dem Satz zitieren: "Wir haben eine Methode vorgeschlagen, um an statistisch saubere Daten zu kommen, und dieser Vorschlag wurde abgelehnt, weil kein Bedarf an sauberen Daten besteht".
Es steht dir frei die Datenbasis auf der die Empfehlung beruht zu kritisieren,
aber deine Kritik besagt nicht dass die Zahlen falsch sind,
nur dass sie nicht belastbar sind.
Die Zahlen können immer noch korrekt sein.
Nur die Wahrscheinlichkeit dass es so ist, ist vielleicht niedriger als das RKI annimmt.
https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/COVID-Impfen/FAQ_Transmission.html
"Daten aus Zulassungsstudien wie auch aus Untersuchungen im Rahmen der breiten Anwendung (sog. Beobachtungsstudien) belegen, dass die in Deutschland zur Anwendung kommenden COVID-19-Impfstoffe SARS-CoV-2-Infektionen (symptomatisch und asymptomatisch) in einem erheblichen Maße verhindern. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person trotz vollständiger Impfung PCR-positiv wird, ist bereits niedrig, aber nicht Null."
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/corona-studie-impfdurchbrueche-100.html
"Laut einer britischen Studie des Imperial College of London haben ungeimpfte Menschen ein dreimal so hohes Risiko, sich mit dem Coronavirus anzustecken wie vollständig Geimpfte."
Damals hatten wir aber noch keine Delta-Variante.
Eine höhere Impfquote soll/kann sozuagen die höhere Infektiösität der Delta-Variante ausgleichen.Ist es wirklich zu viel verlangt, die Anwendung fundamentaler Logik zu verlangen oder zu erwarten? Wenn Geimpfte sowohl infiziert werden als auch andere infizieren, dann tun sie das auch bei einer Impfquote von exakt 100 %. Die höhere Impfquote ist dabei völlig irrelevant, ebenso wie die höhere Infektiosität von Delta oder sonst einer Mutation. Eine höhere Impfquote wurde nur dann eine Rolle spielen, wenn die Impfung steril machen würde, was sie aber nicht tut.
Wie gesagt wird aber zur Zeit davon ausgegangen,
dass sich Geimpfte eben seltener infizieren als Ungeimpfte.
Daher wird angenommen:
Delta ist dreimal so ansteckend,
aber Geimpfte stecken sich nur in 1/3 der Fälle an.
(Siehe ZDF-Beitrag von Anfang des Monats oben)