Es basierte alles auf einem falschen Modell. Das SIR-Modell modelliert einen Hühnerstall, nicht eine Gesellschaft. Ausserdem modelliert es nur Mensch-zu-Mensch-Ansteckungen, und ignoriert die bei respiratorischen Viren üblichen Zufallsansteckungen an der Atmosphäre.
Mit einem passenden Modell gilt für die Schweiz (mein Studiengebiet):
(1) Es bestand nie eine Überlastungsgefahr des Gesundheitssystems. Das falsche Modell hat die maximale Intensität der Infektionen etwa 10x überschätzt.
(2) Die gefährdeten Menschen, insbesondere die Altersheime, wurden in der Schweiz im Herbst 2020 durchinfiziert. Noch vor Beginn der Impfkampagne gingen die Todesfälle überproportional zu den Infektionen zurück bis in die Untersterblichkeit.
(3) Die Impfung hatte noch einen kleinen Effekt, der weitaus grössere Effekt war die natürliche Immunisierung im Herbst.
(4) Die meisten Menschen waren zum Zeitpunkt ihrer Impfung bereits immun - allerdings meist ohne hochspezifische Antikörper, und oft nicht mit steriler Immunität.
(5) Die Massnahmen hatten nur einen marginalen positiven Effekt. (Einige Epidemiologen gehen sogar von negativen Rückkoppelungseffekten aus.)