Der Staat wägt schon ab inwieweit die Einschränkung des Geschäfts nötig ist, um das freiheitliche Wirtschaften aufrechterhalten zu können und nicht gleich die Basis zerstört zu sehen. Jede Art von Lockdown ist die Abwägung zwischen den Gütern Volksgesundheit (die "Gesundheitssorge für den (einzelnen) Bürger" ist sowieso nie sein Standpunkt) und nationales Wirtschaftswachstum. Wenn der Staat meint, das Arbeitsvolk wird durch eine Pandemie zu stark gefährdet (und damit dessen Funktion für das Wachstum) oder eine lange (periodische) Phase von schwächeren Teillockdowns ist in der Bilanz langfristig ungünstiger für die Wirtschaft als ein kurzer, harter Lockdown, dann entscheidet er sich für die härtere Variante.
Klar ist, die Wirtschaft aber wird nur zu ihrer eigenen Rettung zeitweise eingeschränkt. Auch klar ist, danach geht es wie zuvor weiter mit der kollateralen Schädigung des Volkes durch das Gewinninteresse der Unternehmen - "Grenzwerte" der Schädigungen am Arbeitsplatz, in den Produkten und in der Umgebungsluft bleiben bestehen und erzeugen die nötigen Krankheiten und Toten.
Nationales Wirtschaftswachstum ist Staatsräson, aber das soll nicht gleich die ganze Basis, das Arbeitsvolk, rücksichtslos und vollständig zerstören, denn dann gäbe es gar kein Wachstum mehr. Deshalb setzt der Staat eine gemäßigte Schädigung des Volks durch, mit Grenzwerten und allgemeinem Gesundheitswesen usw. Die "Gesundheitssorge für den Bürger" ist also nie Maßstab kapitalistischer Staaten, die Funktionsfähigkeit des Arbeitsvolks im Durchschnitt sehr wohl - und das Wirtschaftswachstum der innere Grund.
En passant: Kriege wurden offensichtlich auch nie aus "Gesundheitssorge für den Bürger" von Staaten unterlassen. Fahnenflucht aus "Gesundheitssorge" zu begehen gilt als Verbrechen, nicht als Staatszweck.
Gruß