Ansicht umschalten
Avatar von alt_und_naiv
  • alt_und_naiv

mehr als 1000 Beiträge seit 13.11.2019

Re: Wenn Omicron dominant ist

Two Moon schrieb am 11.12.2021 20:06:

Die Leute, bei denen eine Impfung in der Deltawelle noch wirklich etwas bringt, sind die Booster-Kandidaten, die keine Impfpflicht benötigen. Bezüglich Omikron muss man sich jetzt noch nicht festlegen. Wenn es ungünstige biologische Eigenschaften hat, haben wir jetzt schon verloren, wenn es günstige hat, dann kommen wir vielleicht mit 2 blauen Augen davon. Die Lektion mit den Einreisequarantänen wollen wir ja nicht lernen.

Stimmst du mir also zu, dass eine Impfpflicht aktuell keinen Sinn macht?

Im Moment sehe ich in Boosterimpfungen den größten Nutzen - und die bedürfen keiner Impfpflicht. Wahrscheinlich würde auch eine Impfkampagne etwas bringen. Hier stellt sich allerdings die Frage, ob wir dafür die Impfstoffe und die Infrastruktur besitzen. Theater mit militanten Impfgegnern und mit Omegasuperspreaderevents von Impfgegnern erscheinen mir derzeit nicht opportun. Schauen wir uns an, was derzeit in Arbeit ist, nämlich eine Impfpflicht für medizinisches Personal ab März 2022. Der betroffene Personenkreis ist im Vergleich zur bundesrepublikanischen Bevölkerung klein und schon weitgehend durchgeimpft. Mehr als Symbolpolitik kann ich nicht erkennen.
Den Gedanken an eine Impfpflicht sollte man zurückstellen, bis man die Omikronentwicklung und die -impfstoffentwicklung abschätzen kann.

Was du zu Omikron sagst, stimmt natürlich. Zur Zeit weiß man noch nicht ob es harmlos ist. Das wollte ich aber auch nicht andeuten. Meine Formulierung war nur etwas uneindeutig gewählt.

Und solange man hier nichts weiß, bewegt man sich durch Nebelschwaden.

Der gesellschaftliche Schaden, der durch eine Impfpflicht produziert wird, übersteigt aber mit Sicherheit den geringen Nutzen, den diese Pflicht bei der weiteren Immunisierung der Bevölkerung spielen wird.

Wie willst Du den Schaden messen?

Das ist natürlich schon immer das Problem in dieser Krise, man kann die Schäden durch die Krankheit und durch die Maßnahmen nicht mit einer für beide Dinge passenden Maßeinheit vergleichen. Meine Einschätzung ist daher natürlich eher intuitiv aus meiner intensiven Beschäftigung damit.
Aber da die Impfpflicht sehr viel Ärger und anderes Ungemach produzieren wird, gleichzeitig aber weder gegen Delta helfen kann und wahrscheinlich auch nicht gegen Omicron im nächsten halben Jahr, liegt diese meine Einschätzung doch eigentlich auf der Hand.

Hm, ich rechne viele negative Ergebnisse unserer Pandemiebekämpfung den Querdenkern zu, die viel zu koordiniert sind, um als Bevölkerungsbewegung durchzugehen. Ohne diese Leute brauchten wir gar nicht über Impfpflicht zu reden.

Und in dem Zusammenhang passieren dann auch solche Dinge wie hier in der Lokalzeitung berichtet:
"Mann in Niederlanden festgenommen : 33 Euro für Coronaviren aus dem Internet. Die niederländische Finanzpolizei hat einen Mann festgenommen, der im Internet die Lieferung von Coronaviren zur Selbstinfektion angeboten haben soll."

Ist das jetzt eigentlich ein Handel mit biologischen Waffen?

Wenn Du mal ehrlich bist, dann ist eine Einberufung zum Kriegsdienst deutlich gravierender. Wie haben die Staaten dieser Welt dieses Problem bloß lösen können?

Ja, die ist gravierender, außer für extreme Impfphobiker, von denen es durchaus einige gibt. Aber eine Einberufung zum Kriegsdienst war ja schlimm genug und hat unendliches Leid verursacht, je nach Staat. Auf dieses Niveau sollten wir doch nicht das Impfen von ein paar Impfunwilligen gegen eine mittelschwere, teils-tödliche Infektionskrankheit hieven wollen. Es sind ja nicht die Pocken.
Darüberhinaus gab es in der BRD ja wenigstens die Möglichkeit der Kriegsdienstverweigerung, was schon hart genug war, wie ich aus eigener Erfahrung sagen kann. Aber das war ja wenigstens ein Ausweg. Genau so einen Ausweg sollte man auch den Impfverweigerern bieten - und nein, dieser Ausweg besteht nicht darin sich einfach die Nadel geben zu lassen.

Gab es jemals im Krieg Wehrdienstverweigerer? Es gab allenfalls Deserteure.

Die Natur dreht keine Nasen. Unser Verhalten ist für das Pandemiegeschehen wesentlich. Und die Europäer haben sich nicht mit Ruhm bekleckert.

Vielleicht kennen wir aber noch nicht das Verhalten was angebracht wäre. Unsere Angst davor viele Menschen sterben zu sehen, die wir alle sehr tief verinnerlicht haben, ist jedenfalls nicht von Interesse für die Natur. Auch im Tierreich brechen Epedemien immer bevorzugt dort aus wo besonders viele Individuen einer Art zu einer Überpopulation geführt haben.
Europa hat sich nicht mit Ruhm bekleckert. Aber auch nur wenige Gegenden im Rest der Welt haben es wirklich besser gemacht. Am besten vielleicht noch Taiwan.
Aber wir werden sehen wie China, NZL oder Taiwan mit Omicron fertig werden.
In Europa hatte schon fast jede Region seine guten und seine schlechten Phasen. Dachte man doch lange Zeit Schweden hätte zwar ein lockeres Leben, würde dafür aber viel mehr Tote kassieren. Nun aber haben wir die Schweden bald eingeholt, in wenigen Wochen.

Nur durch unsere eigene Idiotie,

Wenn man in Worldometer in die Historie zu den einzelnen Ländern schaut, dann fehlen da keine Daten bei Schweden. Aber in Schweden ist es wohl so, ähnlich wie z.B. auch in Belgien und einigen anderen Ländern, dass nicht jeden Tag mehr neuen Daten für den letzten Tag herausgegeben werden, sondern es werden nur noch zwei, drei oder vier Mal pro Woche neue Daten herausgegeben. Deswegen die Lücken an einzelnen Tagen.

Ich denke da etwas anderes.

Was denn?

Rate mal.

Du dramatisierst den Effekt, den die paar Hanseln verursachen können.

Wenn man ein paar von den Hanseln persönlich kennt, sieht man das unter Umständen anders.

Auch ich kenne solche Hansel. Die sind zu diesem Thema wie gehirngewaschen. Nun, nicht mein Problem.

Ich sage das alles unter dem Eindruck, weil ich gestern bis 3 Uhr nachts mit zwei solcher Menschen geredet habe.

Bist Du Psychiater?

Nein, das waren Leute, die ich schon seit vielen Jahren gut kenne und daher einschätzen kann. Ein Krankenpfleger und eine Amtsärztin. Sie Querdenkerin, er nur Impfverweigerer.

Manche sind für Verschwörungstheorien halt anfälliger als andere.

Der Schaden ist auch nicht nur bei denen, die jetzt noch nicht geimpft sind, denn - das wurde aus den Erzählungen der beiden deutlich: Viele im medizinischen System, die mittlerweile geimpft sind, habe das auch nur auf starken Druck getan und der wirkt nach, auf sehr negative Weise.

Das halte ich für ein Gerücht. Die meisten haben sich zügig und aus freier Entscheidung impfen lassen.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten