Two Moon schrieb am 08.12.2021 14:45:
Ja, selbst nach "offizieller" Lesart ließe sich eine Impfpflicht nicht mehr rechtfertigen, wenn Omicron dominant ist und das wird sie aller Voraussicht nach zum geplanten Termin für die Einführung der Impfpflicht sein. Denn der Schutz vor Infektion wäre mit Omicron kaum oder gar nicht mehr gegeben, wenn die Wirkung der Impfung bei Omicron so schwach ist, wie sich das nun andeutet.
Dann gäbe es, wenn überhaupt, aber das ist immerhin noch wahrscheinlich, nur einen gewissen Schutz vor schwerem Verlauf. Doch in diesem Fall schützt man mit dem Impfen wirklich nur noch sich selber und nicht mehr die anderen.
Jedes Beatmungsgerät und jedes ECMO-Gerät, das ein Geimpfter nicht belegt, steht einem anderen Menschen zur Verfügung. Individualschutz ist bei dieser Erkrankung auch für das Kollektiv schützend.
Erst mit der Einführung neuer Impfstoffe gegen Omicron kann man dann wieder über eine Impfpflicht raisonieren. Aber bis die entwickelt sind und dann auch in genügender Menge verabreicht werden können, ist der nächste Winter schon da. Und dann wahrscheinlich auch die nächste Variante, wenn es in dem Variantenrythmus weiter geht wie bisher. Also ist die Impfpflicht hier für die Tonne, in jeder Hinsicht.
Dieses Problem wird durch unseren Verzicht auf kontrollierte Einreisequarantänen verschärft. Aber keine Sorge, man wird die Entwicklungszyklen von mRNA-Impfstoffen noch weiter verkürzen können.
Wenn ich allerdings an einer MERS-Pandemie denke, dann sehe ich für Europa richtig schwarz. Nur die Querdenker mit ihren gestählten Immunsystemen werden das überleben.