Ansicht umschalten
Avatar von Two Moon
  • Two Moon

mehr als 1000 Beiträge seit 30.05.2017

Re: Wofür soll das gut sein?

Pnyx (1) schrieb am 08.12.2021 22:09:

Ich bin jetzt nicht ganz sicher, ob ich an meiner Fähigkeit eine Position zu vermitteln zweifeln soll, oder ob es doch an Ihnen liegt.

Vielleicht so - ich bin kein Utilitarist, ich schreibe nicht, um etwas zu erreichen. Ich denke auch nicht, um etwas zu erreichen. Ich denke bloss, so wie ich atme. Und dann schreib ich es zuweilen nieder.

Und was die Sinnlosigkeit angeht - Ihr Leben ist objektiv sinnlos, meins auch. Wenn ich beschliesse, es sei sinnvoll, jeden Tag bei Telepolis mehrere Kommentare abzuliefern, ist es sinnvoll, für mich. Und selbstverständlich hab ich meine persönlichen ethischen Massstäbe, denen ich, meistens, zu genügen versuche. Übrigens ist Sinn meist nachrangig, zuerst tut man etwas, dann verleiht man dem einen Sinn, weil es irgendwie unangenehm ist, wenn es einem sinnlos vorkommt.

Noch kurz zurück zum Inhalt - wer das Narrativ der Gesellschaftsspaltung aufnimmt, hat schon verloren.

In gewisser Weise habe ich hier das Gefühl, dass Sie mir ausweichen und Nebel werfen wollen. Warum auch immer, aber das ist Ihre Sache.

Was Sinn angeht, haben wir wohl etwas unterschiedliche philosophische Positionen. Nur weil sich ein Verstand, der sich besonders in Rationalität und Objektivität abmüht, bei Aufdröselung aller gedanklichen Verästelungen zu dem Thema nicht erkennen kann, dass so es etwas wie Sinn geben könnte, heißt das ja nicht, dass es ihn nicht gibt. Es heißt nur, dass ein solcher Verstand nicht fähig ist so etwas wie Sinn zu begreifen.
Der rationale Verstand hat eben auch seine Grenzen. 'Sinn' im Leben rational zu definieren ist in der Tat eine Sache bei der man sich leicht lächerlich machen kann.

Aber vom Prinzip her ist mein Leben ganz und gar nicht sinnlos - und viele Teile meines Lebens waren es gefühlt überhaupt nicht. Andere Teile schon eher und es könnte auch wieder so werden. Und sowas macht durchaus unglücklich.

Doch es ist in der Tat so: Der Mensch tut eben manchmal Dinge einfach nur, weil er sie tun kann. Zum Beispiel weil er nicht weiß was er sonst tun soll. Aber manchmal gleitet genau das eben in einer Art von Zynismus ab.

Den letzten Satz könnten Sie mir noch erklären, wenn Sie gerade bei Laune sind. Der sagt mir nämlich rein gar nichts. Besonders nicht was man dabei "verloren" haben sollte.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten