Der Unterschied zwischen GB und EU/D ist, dass sie sich früh um die Produktionsmenge gekümmert haben, während die kontinentalen Marktradikalen gedacht haben, wir bestellen und dann bekommen wir von der unsichtbaren Hand des Marktes schon geliefert. Die Nachfrage ist ja gigantisch.
Als Lehre ziehe ich daraus den Schluss, dass es EU-weit mindestens ein staatliches Pharmaunternehmen geben muss. Dann kann nicht nur die Entwicklung, die Bestellung und die Vergabe staatlich geregelt sein, sondern auch die Produktion. So ein staatliches Pharmaunternehmen kann auch die Entwicklung und Produktion von Medikamenten für seltene Krankheiten übernehmen. Oder bei sonstigem privaten Marktversagen. Pfizer ist bekannt dafür besonders dreiste Knebelverträge erziehlen zu wollen. Ich sehe nicht ein, sich von einer maffiaähnlichen privaten Industrie erpressen zu lassen. Abgaben und Steuern der Pharmabranche sollte die Erforschung und Produktion von Medikamenten für seltene Krankheiten finanziell abdecken. Casinokapitalismus in Pandemiezeiten ist ganz offensichtlich der falsche Weg.
Die Organisation und Vorhaltung einer staatlichen Pharmafirma halte ich deshalb für angemessen und marktrealistisch.