Weil bei Impfstoffen das nützliche mit dem praktischen zusammen fällt.
Die Wirkweisen von Impfstoffen und Medikamenten sind ja vollkommen unterschiedlich. Ein Impfstoff richtet sich nicht gegen einen Erreger, sondern regt nur unser eigenes Immunsystem an, eine entsprechende Antwort auszubilden. Das ist eine vergleichsweise billige Nummer, sofern unser Immunsystem grundsätzlich in der Lage ist mit dem Erreger fertig zu werden. Wo das nicht der Fall ist, wie z.B. bei HIV, funktioniert das eben auch nicht.
Medikamente wirken hingegen zur Laufzeit der Infektion in dem sie den Erreger angreifen oder hemmen, oder unser Immunsystem bei der Antwort unterstützen, sowie den Symptomen entgegen wirken. Die Wirkweisen hier sind deutlich vielfältiger und die Forschung aufwändiger.
Für den Impfstoff sprechen derzeit die einfachere Erforschung, weil man auf ein bestehendes Prinzip nur aufsatteln muss, die damit verbundene bessere zeitlichere Verfügbarkeit, aber auch am Ende der Fakt, dass man so unter Einsatz von viel weniger Forschung und der damit verbundenen Kosten in Verbindung mit einem deutlich größeren Absatzmarkt viel mehr Gewinn erwirtschaften kann. Die Pharmafirmen sind ja auch nicht doof. Bevor die Geld für eine unsichere Medikamentenforschung raushauen, die deutlich unsicherer ist, setzen die halt auch aufs sichere und gewinnträchtigere Pferd.