Habe gerade das Deutschlandfunk-Interview mit Alexander Kekulé gehört.
https://www.deutschlandfunk.de/was-schuetzt-gegen-omikron-interview-mit-virologe-alexander-kekul-dlf-80c8bee5-100.html
Angesprochen auf die Omikron-Variante meint er, es sei jetzt der Weg zwischen Skylla und Charybdis. Auf der einen Seite müsse man verhindern, dass trotz milden Verlaufs einer Infektion jetzt massenweise Menschen in Quarantäne geschickt werden und damit die Wirtschaft lahmgelegt wird.
Auf der anderen Seite müsse man damit rechnen, und das sei das höhere Risiko, dass jetzt plötzlich auch bei mildem Verlauf durch massenhafte Infektionen die Krankenhäuser überlastet werden.
Angesichts dessen, dass das Gesundheitssystem nie stärker belastet war, als in den Jahren zuvor, muss man sich fragen, wie er zu dieser Aussage kommt und nicht stattdessen eine bessere Bezahlung der Pflegekräfte und eine Abkehr von der renditeorientierten Klinikbewirtschaftung fordert.
Kurz vor dem Interview wurde übrigens vermeldet, dass viele Kliniken wegen der schlechten Auslastung während der sogenannten Pandemie in den roten Zahlen stünden.
Kekulé betont, dass eine Impfung nicht vor der Weitergabe des Virus schützt, spricht sich aber gleichzeitig für die Impfpflicht für Ärzte und Pflegekräfte aus, was ein Widerspruch in sich ist.
Kekulé ist sicherlich unter den Scharfmachern der Coronoia einer der gemäßigteren, plädiert aber für einen harten, zweiwöchigen Lockdown und das Boostern, Boostern und Boostern der Risikogruppen und älteren Menschen.
Ich sehe auch nicht, dass sich Kekulé besonders positiv von den anderen Scharfmachern abhebt.
Im August forderte er eine Maskenpflicht auch im Klassenzimmer, was aus meiner Sicht einer staatlich verordneten Misshandlung von Kindern gleichkommt.
Im September warnte er vor "Kindern als Initialzünder für eine virale Detonation in der Gesamtbevölkerung".
(Allein schon diese Formulierung spricht Bände.)
Im November forderte er Schulschließungen.
Das wiegt besonders schwer, da es für all diese Forderungen keine wissenschaftliche Evidenz gibt, sondern im Gegenteil die schädlichen Auswirkungen dieser Maßnahmen hinreichend belegt sind.