Die bürgerlichen Freiheiten bestehen genaugenommen in lauter Erlaubnissen, die der Staat erteilt.
Der Bürger sieht das freilich etwas anders. In dem Recht -auf was auch immer- macht er einen Besitzstand aus, der ihm qua Menschenrecht zusteht, womöglich gar erkämpft(!) wurde, auf alle Fälle ein hohes Gut ist und verteidigt gehört.
Wofür diese Freiheiten überhaupt eingeräumt wurden, interessiert die Wenigsten.
Es ist schon ziemlich erbärmlich, was sich Bürger als geistige Stellung zu den Bedingungen zulegen, die ihnen aufgemacht sind, und die sie sich nicht ausgesucht haben. Sie bekommen zwar durchaus mit, dass man sich anstrengen muss, um zu was zu kommen, dass "man sich nach der Decke strecken muss", und die freie Meinung nicht unbedingt überall geäußert werden sollte. Für den Großteil der Lohnabhängigen reicht es auch vorne und hinten nicht. Die Reisefreiheit wird aber auch dann noch hochgehalten, wenn der Urlaub mal wieder auf "Balkonien" stattfindet. Dass sie einen Beruf ergreifen gilt ihnen als "Selbstverwirklichung", nicht als Notwendigkeit, der man nachkommen muss, weil hierzulande alles Eigentum ist, und man ohne Geld ausgeschlossen ist. Der Zwang zum Geldverdienen wird als Freiheit gedeutet, alles kaufen zu können. usw.
So geht die Freiheit wunderbar zusammen mit den Notwendigkeiten der kapitalistischen Ökonomie: der Bürger darf, was er muss.
Und jetzt gerät dieses "wunderbare" System an seine Grenzen. Dummheit trifft auf Selbstbewusstsein. Diese "Systemlinge", die wirkliche jede Zumutung mitmachen, solange sie die Illusion der freien Entscheidung aufrecht erhalten können, werden kindisch bockig/trotzig, wenn es um das Tragen einer Maske oder die Impfung geht.