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  • Naturzucker

mehr als 1000 Beiträge seit 06.03.2012

nicht die Impfquote ist entscheidend, sondern Zeitpunkt und Zielgruppe

und vor allem wegen des hartnäckigen Sockels an Impfskeptikern, -verweigerern und -gegnern im Volk sehen sich die politisch Zuständigen zu einer aktualisierten Klarstellung veranlasst bezüglich der Freiheit, die sie meinen. Und entsprechend schallt es aus den Reihen der widerspenstigen Freunde dieser Freiheit zurück.

Leider geht dieser Narrativ an den Zahlen und der Wirklichkeit vorbei. In der Spitze der aktuellen Infektionswelle betrug der Anteil der Ü60 jährigen Covid Patienten auf den Intensivstationen fast 2/3. Bei einer Impfquote in dieser Kohorte von 80% und mehr. Das RKI meldete in der Spitze über 45% Impdurchbrüche, weiß aber selber, dass hier eine große Dunkelziffer existiert. Ich würde nicht von Impfdurchbrüchen reden sondern schlicht davon, dass die Impfung zum Zeitpunkt der Erktrankung schon zu lange her war. Seit dem die Booster-Kampagne zunächst schleppend angelaufen ist, geht die Zahl der Einweisungen älterer Mitbürger allmählich zurück.

Hätte die Politik allen Menschen über 60 dazu aufgerufen, sich bis spätestens Ende Oktober erneut impfen zu lassen, hätte man wieder mobile Impfteams in die Altenheieme geschickt und mit mobilen Impfteams zu Hause lebende Senioren geimpft, dann wäre das Sterben in diesem Winter kleiner ausgefallen.

Nicht die Impfquote ist daher entscheidend, sondern der Zeitpunkt und die richtige Zielgruppe. Und jeder über 40 sollte für sich hier noch mal klar abwägen, wie groß sein Risiko einer Infektion gegenüber einer Impfung ist.

Leider haben Politik und RKI bis heute nicht geschafft, mittels repräsentativer Kohortenstudien eine indivuduelle Risikoabwägung zu ermöglichen. Wenn sich nun mal ein paar Leute, deren Risiko eines schweren Verlaufs gering ist, partout nicht impfen lassen wollen, dann sollen sie dies von mir aus auch tun. Ich erwarte von niemandem, dass er sich vorsorglich zu meinem Schutz impfen lässt. Aber in seinem eigenen Interesse sollten sich insbesondere ältere Mitbürger hier genau ihre Entscheidung überlegen. Nur darf man sich über den Schutz und vor allem die Dauer irgendwelchen Illusionen hingeben. Studien zeigen, dass die Schutzwirkung rasch nachlässt.

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