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  • Robert77

mehr als 1000 Beiträge seit 27.09.2017

Eine Impflicht als Blanko Scheck

Angenommen morgen kämen Verschärfungen für Raucher, das kann ja den nicht-Raucher egal sein, denn sie rauchen ja nicht und sie werden es in Zukunft möglicherweise nicht tun.

Es gibt keine Möglichkeit für einen nicht-Raucher irgendwie doch zu Raucher zu mutieren, wenn er es nicht will.

Auf dieser recht simple Argumentation basierend argumentieren viele Befürworter einer Impflicht nach dem Motto "mich betrifft es sowieso nicht". Es lässt sich immer gerne über Verschärfungen philosophieren wenn man selbst nicht betroffen ist und die Betroffenen sowieso nicht allzu beliebt sind.

Diese plumpe Annahme könnte aber leider nicht falscher sein. Gefährlich falsch. Denn:

1) Die Grenze zwischen Geimpften und Nicht-Geimpften ist flüssig und ändert sich praktisch wöchentlich. Geimpften von heute sind die "Nicht-Geimpften" von morgen, da die Gültigkeitsdauer des Zertifikats zentral verändert werden kann.

in BaWü können die Geimpften ab heute ein Lied davon singen, als sie plötzlich sich doch testen lassen müssen

2) Das Akzeptieren eines bestimmten Impfstoffes und in Kauf nehmen von bestimmten NW bezieht sich immer auf die aktuellen.

Es ist absolut legitim und verständlich die vorhandenen Impfstoffe zu akzeptieren mit ihren derzeitigen "erlebten" Kosten/Nutzen. Eine Akzeptanz der derzeitigen Impfstoffen bedeutet aber nicht automatisch eine Akzeptanz für die zukünftigen, denn sie sind ja nicht bekannt. Genau so wie es legitim ist sie halt nicht zu akzeptieren.

Eine Impflicht bezieht sich jedoch nicht nur auf die vorhandenen, sondern auf die zukünftigen weil es kein Endedatum haben wird.

Spätestens hier kann niemand behaupten, er unterschreibt heute eine wohl informierte Einwilligung für zukünftige Risiken, denn sie sind ja nicht bekannt. Besonders pikant ist hier die Tatsache, dass selbst die vorhandene ja bedingt zugelassen sind. Und "unterschreiben" gibt es bei einer Impfpflicht sowieso nicht.

Damit wird ja ein rechtliches Präzedenzfall gesetzt was auch für zukünftige bedingte Zulassungen gelten wird.

3) Eltern dürfen für ihre Kinder nicht mehr entscheiden.
D.h. sie akzeptieren möglicherweise schon heute stillschweigend zukünftige Impfstoffe die sie gar nicht kennen. Oder anders gesagt, sie haben es halt zu akzeptieren da sie ja keine Möglichkeit haben werden, zukünftige Risiken abzulehnen.

Ob diese Aspekte mitten in einer emotionsgeladene Diskussion (die bekanntlich rationale Entscheidungen nicht förderlich ist) ausreichend berücksichtigt werden, sei es dahin gestellt.

Drum prüfe, wer sich langfristig bindet.

Aber "prüfen" kann man nur die Gegenwarte. Gesetze gelten aber für die Zukunft.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (04.12.2021 11:39).

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