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mehr als 1000 Beiträge seit 12.09.2014

Impfplan

Mal Impfbereitschaft und Impfwillen, Sinnhaftigkeit und Effektivität, Nebenwirkungsprofil und Risikoabschätzung der Impfung kurz außer Acht gelassen:

Angesichts der sich derzeit bietenden Lage an Impfstoffverfügbarkeit wäre wohl ein völlig neuer Impfplan angebracht.

Die Verimpfung des BionTech-Vakzins erfolgt primär (und nach ausreichender Aufklärung von Impfling und Betreuer, sowie ausführlicher Anamnese und Risikobewertung anhand der Krankendaten) durch mobile Impfteams in den Sammelunterkünften, sprich v.a. Pflege- und Seniorenheimen. Deren Personal kann bei einem solchen "Impfbesuch" mit parallel mitgeführten weiteren Impfstoffen anderer Hersteller ebenfalls geimpft werden.

Alle anderen Vakzine, die nicht die logistische Herausforderung der Tiefstkühlung benötigen, werden zeitgleich über die hausärztliche Versorgung gemäß Einschätzung des behandelnden Arztes und dessen Anamnesestellung unter Berücksichtigung der Krankengeschichte vor Ort in den Praxen verimpft. Die Priorisierung der Patienten erfolgt dabei nach vom Arzt eingeschätzter medizinischer Dringlichkeit und nicht alleine nach Alterskohorten und "Systemrelevanz".

Für Patienten, denen diese Impfstoffe nicht verabreicht werden können, überweist der Hausarzt an ein Impfzentrum zur Gabe des geeigneten Vakzins, u.U. auch gleich mit Terminvergabe und Organisation des Transports ("Taxirezept") dorthin.

Die ortsfesten Impfzentren (derer es dann auch deutlich weniger bräuchte und die z.B. den besser erreichbaren Krankenhäusern angegliedert sein könnten, anstatt in einer Gewerbehalle ohne vernünftige Verkehrsanbindung) versorgen somit ausschließlich überwiesene Patienten, für die ein Risikoprofil bekannt ist und die durch den behandelnden Arzt entsprechend ihrer individuellen Situation aufgeklärt sind. Zeitnahe Nebenwirkungen könnten dann auch vor Ort direkt stationär behandelt werden, anstatt vom Notarzt des Impfzentrums erst noch in die Klinik eingewiesen und dorthin transportiert werden zu müssen.

Letztlich wird somit nur die eigentliche Impfhandlung, also die Therapie, ausgelagert, der Arzt jedoch behält (in Abstimmung mit dem Patienten) die Entscheidungshoheit über die Behandlung.
Auch die rechtliche Situation der Haftung, Nachbetreuung und Folgebehandlung bei Nebenwirkungen wäre so geklärt.

Übrigens muss auch ein dafür nicht zugelassener Arzt bisher schon für die Gelbfieberimpfung an eine hierfür zertifizierte Impfstelle überweisen. Von daher ist eine "Impfüberweisung" so neu auch nicht...

Statt sich auf die etablierte medizinische Versorgung zu verlassen, hat man aber lieber zentralisierte Impfzentren eingerichtet, wo der unbekannte Impfling von großteils fachfremden Ärzten ohne ausreichende Anamnese und Kenntnis der Krankengeschichte ein gerade verfügbares Vakzin verabreicht bekommt, und den Zugang zu diesen noch mit bürokratischen, logistischen (Personentransport) und technischen (Online-Anmeldung) Hürden zusätzlich erschwert...

Derzeit erweckt es ja eher den Anschein, als wolle man die nicht in die Impfzentren eingebundenen Ärzte mit aller Macht von den Impfstoffen fernhalten... Warum wohl?!

PS
Gerade gefunden:
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Niedersaechsische-Hausaerzte-erproben-Corona-Impfungen,impfen342.html
Es tut sich was... aber weiterhin behalten die Impfzentren die Hand auf dem Impfstoff und sollen diesen nur an "ausgewählte" Praxen abgeben dürfen, die dann als "mobile Impfteams" behandelt werden.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (02.03.2021 09:07).

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