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  • Goerlitzer

mehr als 1000 Beiträge seit 30.11.2007

Slowak. Kaufverbot nicht wegen "mutmasslicher", sondern festgestellter Pestizide

Die Grossmühle in Kolarov, in der 1500 Tonnen ukrainischen Getreides gelandet waren, hat diese Lieferung aus dem Nachbarland aufwendig untersuchen lassen. Dabei wurde weit überhöhte Pestizid-Rückstände festgestellt, was am 13.4. das slowakische Agrarministerium wiederum zu einem Verarbeitungs- und Weiterverkaufs-Verbot für ukrainisches Getreide veranlasste. Ein grundsätzliches Import-Verbot hat Bratislava allerdings nicht verhängen können, das könnte nur die EU erlassen. Die EU schert sich aber um die hohen Pestizid-Rückstände in ukrainischem Getreide genauso wenig wie um Greenpeace-Warnungen vor verstrahlten Lebensmitteln aus der Nord-Ukraine in früheren Jahren.

Auch in Polen spielt neben den Dumping-Preisen die Minder-Qualität des ukrainischen Getreides eine besondere Rolle. Der Rücktritt von Agrarminister Kowalczyk hängt damit zusammen, dass die von ihm angekündigten strengen Kontrollen von Agrarimporten aus der Ukraine nie Realität wurden.

Uns so regelt der Markt das Problem. Weil man in Ost-Mitteleuropa die gleichen Preise wie in Übersee erzielen kann, sich aber die Transportkosten spart, landet das ukrainische Getreide auf den dortigen Märkten. Die ansässigen Bauern werden mit Ausgleichszahlungen aus nationalen und Brüsseler Kassen bedacht und die Kiewer Regierung mit Deviseneinnahmen, die sie dringend für Waffenkäufe benötigt.

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