In der Schweiz wird zur Zeit heftig über die Frage der Lieferung von spezieller Munition in den Ukrainekrieg diskutiert. Die deutschen Fliegerabwehrpanzer, die die BRD in die Ukraine lieferte, brauchen Munition, die nur in der Schweiz hergestellt wurde.
Am Freitag wurde in der allwöchentlichen Politikdebatte (Arena) am Schweizer Staatsfernsehen über diese Frage diskutiert. Es ist immer eine Diskussion zwischen Politikern vor Publikum und Fachleuten. Interessant war, dass die Debatte zwar zum Teil durchaus tiefgründig geführt wurde, aber alleTeilnehmer die Prämisse teilten, dass der Ukrainekrieg seinen Grund ausschliesslich in der Aggressionslust oder Bösartigkeit des russischen Präsidenten habe.
Mit dieser, auch in den Printmedien unisono vertretenen Meinung, kann zum vornherein der Eindruck erzeugt werden, man führe eine offene, demokratische Debatte. Dass dabei das Wesentliche unerkannt bleibt, merken nur wenige. Da die schweizer Politiker stets das korrigierende Votum der stimmberechtigten Bürger fürchten müssen, ist die Manipulation der Debatte wesentlich raffinierter als in Deutschland, aber ebenso wirksam.