Fast jeder Industrieland reformiert in immer kürzeren Abständen sein Gesundheitssystem.
Das liegt meiner Meinung nach daran, dass medizinische Kosten so unterschiedlich von Mensch zu Mensch sind, dass es immer eine Risikoverteilung ("Versicherung") geben muss, und dass im Ernstfall für den Einzelnen die Kosten für die Allgemeinheit egal sind, wenn es um Leben und Tod, oder jedenfalls ernsthafte Langzeitfolgen geht.
Eine Ursache nach meinem Eindruck ist, dass in der Medizin als Wissenschaft Kostenreduktion kaum Anerkennung findet.
Wenn ein Mediziner eine neue Therapie gegen eine seltene Krankheit findet, kann er sonst welche Preise bekommen.
Wenn ein Mediziner eine billigere Therapie findet, dann kann er sich das höchstens durch die Industrie belohnen lassen.
Langfristig müsste meiner Meinung nach die Pharmazeutische Forschung international nur noch in staatlichen Institutionen stattfinden und die Industrie nur als Hersteller fungieren. Ich habe einige Zeit an einer medizinischen Uni gearbeitet, da gab es ein Buero zur Verwertung der Forschung an der Uni. Die haben dann erfundene Medikamente patentiert und dann die Patente an die Industrie verkauft - besonders viel haben die nicht erloest, denn sie muessen ja verkaufen, und wenn sie das nicht rechtzeitig tun, laeuft das Patent ab.