Im Ärzteblatt wurde vor einiger Zeit von Enzymuntersuchungen für gut 1 Euro (1.13 EUR) bei Pankreatitisverdacht, die immerhin durch Selbstverdauung der Bauchspeicheldrüse tödlich sein kann, wobei diese Laboruntersuchung im Buch von Siegenthaler zur Differentialdiagnose genannt wird, wegen der Kosten abgeraten.
Wir haben so einen Fall erlebt, der durch Geiz einiger Ärzte an der falschen Stelle fast tödlich verlief. Da wurde bei Hyponatriämie auf eine Natriumionenkonzentrationsbestimmung im Urin für 1.75 EUR und Osmolalitätsbestimmung (um 2 EUR) verzichtet und Polydipsie (>5 Liter Tee pro Tag!) als offensichtlich abwegige Diagnose geraten, obwohl die Patientin kaum 1.5 Liter trinkt.
Von diesen Schlüsseluntersuchungen laut Leitlinien und Flussdiagrammen und vom viel wahrscheinlicheren (70%) SIADH nebst Ursachen wir Tumore oder Gehirnentzündungen/blutungen wollte man in der Klinik und beim neuen Hausarzt nichts wissen.
Für eine überfüssige Blutuntersuchung für einen dann grundlos abgelehnten Quantalantest auf Privatrezept war hingegen beim neuen Hausarzt, ein totaler Fehlgriff trotz meiner Warnung wegen Häufung heftigster negativ-Kritiken im Internet aufgrund brandheisser Empfehlung durch einen Bekannten, Geld da.
Auch als extreme Augenfehlstellungen und Verwirrung hinzukamen, die Patientin nichts mehr ass und trank, sah man trotz Hinweisen auf SIADH und eine starke 4-wöchige Besserung nach Cotrimoxazol (10 Tabletten) keine Veranlassung für ein Kopf-MRT (120 Euro), der neue Hausarzt diagnostizierte das ganz neue, tageszeitlich schwankende Delirium als angebliche Demenz, als Cephtriaxon nicht ansprach, bekam ich die Patientin nach 9 Monaten Ärger (und ca. 20.000 EUR Schaden alleine Umsatzausfall durch Pflege rund um die Uhr) deshalb fast im Koma nach Hause, wo der Hausarzt dann eine nochmalige Gabe von Cotrimoxazol für 16 EUR mit jede Menge Scheinargumenten eisern verweigern wollte, obwohl er ihr nur noch wenige Wochen Lebenserwartung gab. Das sei nephrotoxisch, die Krankheit eine austherapierte einfache Harnwegsinfektion, als ich ihn auf eine Enzephalitis oder einen Listerien-Hirnabszess als mögliche Ursache hinwies, er brauche ein Antibiogramm... alle Gegenargumente ignorierte er. Er wollte die Patientin so ohne weitere Medikamente und Untersuchungen zur Kurzzeitpflege zur Coronawelle mit Besuchsverboten stattdessen in ein Altersheim stecken.
Die ersten 2-4 Tabletten Cotrim bewirkten dann eine wundersame Heilung binnen Stunden und es war eine Enzephalitis durch Bakterien. Für rund 2000 EUR irrelevanten Quatsch wie Pilze im Darm für fast 300 Euro liess man jedoch auf Kosten der privaten Zusatzversicherung prüfen, hätte zu gerne im 1./2. Klinikbesuch noch eine Magen- und/oder Darmspiegelung und im 4. Besuch vor Entlassung nicht ansprechbar auf der Bahre noch eine Operation an einem verheilten eingestauchten Oberschenkelhalsbruch in diesem Zustand durchgeführt.
Eine weitere Ursache war nicht-Durchführung einer Anamnese ! Der Hausarzt behandelte nur auf Aktenlage, die Assistenzärztin der Klinik wollte auch möglichst nichts anhören, einzig auf der Notaufnahme hörte ein erfahrener Arzt mal zu und schloss einige andere mögliche Ursachen noch aus, erst ein Experte führte eine 75-minütige umfassende Anamnese durch und hatte schon nach kaum 40-45 Minuten einen Verdacht auf den Erreger.
Als der Experte über den Fall entsetzt war, versuchte der damalige neue Hausarzt (ein fataler Wechsel) noch über eine Behörde nachzutreten...
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (03.06.2023 11:46).