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  • ÖKOKOM

mehr als 1000 Beiträge seit 03.12.2014

Macht euch die Erde untertan

jo_dmdt_reloaded schrieb am 15.12.2019 21:11:

Der Hinduismus kennt keine Empathie, das ist dem Wesen der Wiedergeburt immanent. Jeder "Unberührbare" ist an seinem Schicksal selber Schuld. Wäre er in seinem vorigen(!) Leben besser gewesen, dann wäre er in diesem Leben Brahmane.

Diese Strafe über den Tod hinaus macht den Hinduismus zum ewigen Höllentrip für ganze Gesellschaftsschichten. Die monotheistischen Religionen kennen das Prinzip nicht. (Nein- auch nicht der Islam, der erwartet allerdings Konversion von den sog. Ungläubigen, das ist aber was vollkommen anderes).

Dafür kennen die mosaischen Religionen die EWIGE VERDAMMNIS!
Wo ist denn da die Empathie?
Da klingt die Wiedergeburt als besseres Wesen doch hoffnungvoll.
Bei den Protestanten geht es aber noch weiter. Da ist der Besitz von Reichtum Ausweis dafür, dass derjenige von Gott besonders geliebt wird, wie bei den Brahmanen.
Vielgötterei ist auch erstmal liberaler als die EinGott-These.

Am Ende geht es wie bei allen institutionalisierten Religionen um die Bewahrung der Macht der aktuell Herrschenden. Dazu muss man den Menschen einreden, dass sie an ihrer Situation nichts ändern können und sich anpassen müssen, dann wird Gott sie belohnen. Also Fordern und Fördern.

Bei uns hat inzwischen das Geld und die Medien Gott ersetzt, was den Glauben über die letzten 200 Jahre hohl gemacht hat. Die Inder erleben das gerade mit ihrer Religion. Der Konsumismus ist ja das klare Gegenmodell zum Reinkarnationsglauben. Geniesse jetzt und denke nicht an Morgen (oder deine Wiedergeburt). Das erklärt neben der blanken Instrumentalisierung durch die Politik, den derzeitigen Sittenverfall in Indien (Massenvergewaltigungen, Progrome).

Für das was die Religionen leisten soll(t)en gibt es kaum Unterschiede zwischen West und Ost. Wer allerdings als Westler den Osten mit moralischen Gründen angreift sollte lieber vor der eigenen Türe kehren und die religiösen Institutionen hierzulande verurteilen."Macht euch die Erde untertan" ist ja wohl ein klares imperialistisches, anti-ökologisches Programm der mosaischen Religionen, dessen Vollendung wir gerade miterleben (dürfen).

Was die Empathie angeht, so liegt hier wohl ein krasses Missverständnis vor. Der Glaube an Reinkarnation ist nichts anderes als das westliche Mantra: "Jeder ist seines Glückes Schmied". Auch der Hindu glaubt an die Verbesserung seines Schicksals, greift aber weiter aus als der Westler, dem ja das ewige Himmelreich versprochen wird, wenn er es denn verdient hat.
Der Hindu strebt also in seinem Leben nach Harmonie um sich würdig dem Brahmanentum zu erweisen und dazu gehört natürlich auch die Liebe und das Mitgefühl. Der Hindu erspart sich nur das Pharisäertum in dem er so tut als täte ihm leid was ihm in Wirklichkeit am Ars.. vorbei geht. Demonstratives Mitgefühl stand im Christentum schon immer hoch im Kurs (tue Gutes und rede darüber). Echte Empathie braucht derlei nicht, sondern handelt. Bei den Hindus wird weniger geheuchelt das ist alles.

Wenn du noch den originalen Hinduismus erleben willst, dann reise nach Bali auf die Dörfer. Da wird der Hinduismus sehr harmonisch und ernsthaft gelebt, weil alle ziemlich gleich arm sind, ohne Progrome und Vergewaltigungen.

Schlusswort: Der Hinduismus hat einige sehr wichtige Erkenntnisse über den menschlichen Geist in poetische Worte gefasst, die von vielen Menschen dort auch gut verstanden wurden bis der Kap. und das westliche Denken Einzug hielten. Jetzt sind sie vollends verloren, weil das Konkurrenzdenken des Kap. sich überhaupt nicht mit der geistigen Dimension der ältesten Religion des Erde verträgt. Jetzt haben sie dort eine echte toxische Mischung: Die alte Religion die Durchhalten und Demut vor der Schöpfung lehrt und einen Turbokap. der den schnellen Profit und Ausbeutung aller Ressourcen lehrt. Zusammen die perfekte Katastrophe wie zu beobachten ist.

Ökokom - gleiche Teilhabe für alle

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