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mehr als 1000 Beiträge seit 05.06.2007

Von hinten durchs Auge in die Lunge.

Schlechteste Umfrageergebnisse bedeuten nicht automatisch schlechte Politik.

Es kann wohl keiner bestreiten, dass die Welt derzeit aus den Fugen gerät. Die Berichte in den Medien, vor allem auch hier auf TP zeugen von der Bandbreite der Probleme. Je nach persönlicher Betroffenheit oder Veranlagung werden dabei unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt.

Die einen machen sich Sorgen wegen der zunehmenden Militarisierung, weil sie selber Söhne haben, die getötet oder verwundet werden könnten, andere wissen bald nicht mehr, wie sie ihre Miete bezahlen sollen und/oder die Heizkosten, wieder andere sorgen sich um die Folgen des Klimawandels, der Umweltzerstörung im allgemeinen oder punktuell das Meer mit seinen Bewohnern, die Bienen und invasive Käfer oder Stechmücken, andere um die Stabilität des Staates und der inneren Sicherheit oder der Verdummung der Jugend durch Handys mit TikTok und Co., die Risiken der KI, usw.

Für jeden ist ein Problem vorhanden und jeder Betroffene hat auch eine grobe Vorstellung, was dagegen zu unternehmen sei, bzw. zumindest wer die Verantwortung dafür zu übernehmen habe und macht dementsprechend sein Kreuzchen bei der einen oder anderen Partei oder engagiert sich sogar persönlich.

Nur wenige wagen es, alle diese Probleme als Symptome eines einzigen, aber viel größeren Problems zu sehen. Denn dazu gehört neben der Fähigkeit abstrakten Denkens das Verständnis für die Probleme anderer Leute. Intelligenz hat jeder ausreichend, da braucht man nicht viel dran drehen, aber das nötige Verständnis kann erzwungen werden, indem aus Unbetroffenen, ob beabsichtigt oder nicht, Betroffene gemacht werden.

Der Ampel gelingt dies offensichtlich sehr gut. Das vernichtende Urteil zeigt, dass die Bürger mehr und größere Problemen wahrnehmen. Viele flüchten in die vermeintliche Sicherheit rechten Gedankenguts. Doch es wird sich schnell herausstellen, dass sich bei deren Regierungsbeteiligung nur der Fokus verschieben wird und/oder neue Probleme geschaffen werden, was ganz in Sinne der Sache und daher zu unterstützen ist.

Die individuellen Motive für die Unzufriedenheit werden vielfältiger und die Schuld nicht mehr so einfach projizierbar. Gelang es den Nazis noch den Amerikanern die Schuld am Kartoffelkäferbefall in die Schuhe zu schieben, so ist das heute nicht mehr so einfach. Wir wissen, dass die Stechmücken und andere Schädlinge mit dem Container oder Touristen aus fernen Ländern einreisen und sich hier wegen der steigenden Temperaturen immer wohler fühlen. Selbst die Linientreusten können dafür nicht Putin verantwortlich machen, so schön es auch wäre.

Je mehr Menschen immer mehr Probleme haben, umso kreativer müssen sie bei der Suche nach den Ursachen werden. Die Ampel sorgt durch ihre Politik für eine schnelle Zunahme der Probleme. Eine andere Regierung würden dafür wahrscheinlich länger brauchen, was aber faktisch keinen Unterschied macht.

Es wird sich die Einsicht durchsetzen, dass es unser Wirtschaftssystem ist, dass für alle Probleme verantwortlich ist. Und erst dann können politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Entscheidungen gesucht, gefunden und getroffen werden, die die katastrophalen Folgen Jahrhunderte alter Fehlentscheidungen mildern können.

Ich will nicht spekulieren, ob die Ampel den Weg der beschleunigten Bevölkerungsverunsicherung absichtlich oder versehentlich genommen hat. Egal, er führt aber dazu, dass das System in Frage gestellt wird und das ist in meinen Augen zu begrüßen. Totale Verunsicherung ist der erste Schritt zum Selberdenken. Das gibt eine Gaudi!

Sie sollten es nur nicht übertreiben. Ich bin zwar für jeden Unsinn zu haben, aber ein Atomkrieg führt zu weit, selbst wenn er viele Probleme in ihre Atome auflösen würde.

Ansonsten liebe Ampel, weiter so! Genial, warum habe ich es erst jetzt erkannt: von hinten durchs Auge in die Lunge.

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