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  • MPolo

mehr als 1000 Beiträge seit 03.04.2006

RE

> Nein, im Gegenteil. Nur stellt dies China vor eine Strategiefrage -
> entweder weiter Fabrik der Welt oder Schaffung eines panpazifischen
> Absatz-(Binnen)marktes. Letzteres ist aber ein langer Weg, der nur
> über den Export in die OECD-Staaten zu erreichen ist.

Aha. Es gibt also nur 2 Moeglichkeiten. So wie entweder Kapitalismus
oder Kommunismus.
China wird weiter Fabrik sein, aber eben immer mehr Fabrik fuer Asien
und weniger fuer die USA. Dementsprechend werden sie auch eher Fabrik
fuer hoeherwertigere Produkte werden, die sie in die absoluten
Billiglohnlaender verkauft.

> ... nein, das ist ein Transfer der chinesischen Verhältnisse auf die
> uns bekannten. Natürlich sind selbst die negativen China Prognosen
> für 2009 (7,8%) für "uns" eine sehr hohe Zahl. Aber China ist anders.
> Viele Investments rechnen sich nur bei gigantischen Wachstumsraten -
> treten diese nicht ein, werden die Investments abgezogen oder von
> chinesischen Investoren selbst umdisponiert.

Ich denke, heutzutage sind die Renditeerwartungen etwas niedriger als
vor ein paar Monaten. Ob sich Investments rechnen, haengt besonders
davon ab, ob es irgendwo anders lukrativere Investments gibt. Und ich
sehe da nicht sooo viel andere Moeglichkeiten, wo man sein Geld
investieren kann. Meinst du wirklich, das Geld bleibt in Europa und
USA? Meinst da gibts hoehere Renditen? Nee du, das kommt schon wieder
in die boomenden Maerkte.

 Das BIP Chinas ist
> mittlerweile extrem abhängig vom Export - schon kleine Störungen
> können hier tiefgreifende Effekte nach sich ziehen.

So?

> Ich will übrigens keineswegs schwarz malen - China steht nicht eben
> schlecht da. Aber wenn die weltweite Rezession einsetzt, ist China
> eher ein offenes Laborexperiment. Eine jahrelang boomende VW, die
> alles auf den Export setzt, ist nun einmal sehr fragil. Warten wir
> ab, was passieren wird. 

ich weiss nicht, wo du das her hast, dass China in den letzten 10
Jahren so auf Export gesetzt haette. Das Gegenteil ist der Fall. Die
Zeit der Sonderwirtschaftszonen an der Kueste ist

> Abwarten - die momentanen Zahlen aus den europäischen und
> amerikanischen Häfen verheißen böses. Die Zahl der Importe aus China
> implodiert, wenn man den Reedereien Glauben schenken darf. Natürlich
> kann dies viele Gründe haben (LoC Ausfälle, Abbau von
> Überkapazitäten), aber mittel- bis langfristig ist ein scharfer
> Rückstoss nicht auszuschließen.

Naja, China exportiert halt immer mehr nach Indien und in die
ASEAN-Staaten. Der Handel mit den USA und Europa wird immer weniger
bedeutend fuer China. Und der Handel mit den anderen asiatischen
Laendern ist nicht weniger lukrativ fuer China und um einiges
nachhaltiger.

> > lol. WIR sind auf Exporte (und Importe!) angewiesen - die Chinesen
> > kommen auch alleine zurecht.

> Das halte ich für grenzenlosen Optimismus Deinerseits, der sich durch
> nichts begründen lässt.

Nun, was die Versorgung mit Rohstoffen angeht, sind wir einfach
abhaengiger ... kein Oel, kein Gas, quasi keine Steinkohle, kein
Eisenerz, usw., und was technische Geraete angeht, sieht es ja noch
duesterer aus. Wir haben keine Produktion mehr von Fernsehern,
Mikrowellen, Computern ... solche Geraete koennen die Chinesen selbst
herstellen, wir nicht. Gibts eigentlich noch ne Handyproduktion in
Deutschland? Nichtmal mit Kleidern koennen wir uns versorgen - die
Chinesen schon. Deshalb sage ich, dass die Chinesen unabhaengiger
sind.

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