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  • Graue Eminenz, Jens Berger

mehr als 1000 Beiträge seit 02.06.2006

ASEAN und Co

MPolo schrieb am 29. Oktober 2008 14:24

> Aha. Es gibt also nur 2 Moeglichkeiten. So wie entweder Kapitalismus
> oder Kommunismus.

Nein, die Welt ist nicht schwarz-weiß, sondern grau ;-)

> China wird weiter Fabrik sein, aber eben immer mehr Fabrik fuer Asien
> und weniger fuer die USA. 

Nur, dass die Asiaten nicht die Nachfragemenge haben, die China zur
Boomverlängerung bräuchte.

> Dementsprechend werden sie auch eher Fabrik
> fuer hoeherwertigere Produkte werden, die sie in die absoluten
> Billiglohnlaender verkauft.

Na dann viel Spaß. Die Asean-Staaten haben zusammen ein BIP in der
Höhe von Spanien. China kann nicht so einfach auf die Absatzmärkte
verzichten, die mit ihrem Geld die Fabriken am laufen halten. 

> Meinst du wirklich, das Geld bleibt in Europa und
> USA? Meinst da gibts hoehere Renditen? Nee du, das kommt schon wieder
> in die boomenden Maerkte.

Das Geld geht dorthin, wo die Investoren wollen. Die Emerging Markets
haben momentan eher schlechte Zeiten, da von dort massiv Gelder
abgezogen werden - sicherlich wird sich das aber wieder ändern.

> Naja, China exportiert halt immer mehr nach Indien und in die
> ASEAN-Staaten.

Nichts gegen Asien, aber die ASEAN-Staaten und Indien haben zusammen
eine Wirtschaftskraft, die kleiner als die Deutschlands ist. Der
asiatische Markt ist allenfalls eine Ergänzung, aber kein Ersatz.

> Deshalb sage ich, dass die Chinesen unabhaengiger sind.

Das habe ich schon verstanden - China braucht (neben den Rohstoffen)
aber vor allem Absatzmärkte. Wenn (ein Gedankenspiel) "wir" die
Grenzen nach China dicht machen würden, könnten "wir" den Plunder
schon nächstes Jahr woanders produzieren lassen oder selbst an die
Werkbank gehen. China findet düe den Plunder aber nicht so schnell
Abnehmer im eigenen Lande oder im pazifischen Wirtschaftsraum. So
unabhängig ist China nun auch wieder nicht.

Gruß

°GE°

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