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  • DasKleineDummerchen

mehr als 1000 Beiträge seit 13.09.2001

Siehe Ägypten, Lybien etc.

Deaf Metal schrieb am 25. Februar 2011 13:18

> Wie soll denn bitte schön der gewalttätige Widerstand aussehen, mal
> gänzlich unabhängig von der Frage, wie gerechtfertigt er nun wirklich
> ist? Was genau schlägst Du vor? Soll ich meinem Dorfbullen-Nachbar
> heute abend auflauern und ihn von hinten mit Steinen bewerfen? Oder
> in die nächste Stadt fahren und die Scheiben in der örtlichen
> CDU-Filiale einwerfen? 

Zuerst einmal ist Gewalt ein dehnbarer Begriff und geht, gemäss
unserer Verfassung vom Volke aus. Verweigerung oder Offenlegung von
Geheimnissen ist auch Gewalt und wird zumindest als solche von den so
"superdemokratischen" Regierungen behandelt. Ob es jetzt
um virtuelle Sitzblockaden im Internet (DoS), Widerstand gegen
Atomtransporte oder die Veröffentlichung unliebsamer Fakten geht. 

Gewalt ist nicht gleich gewalttätig, dein erster Fehler in der
Interpretation.

Unter den Begriff Gewalt (von althochdeutsch waltan – stark sein,
beherrschen) fallen Handlungen, Vorgänge und Szenarien, in denen bzw.
durch die auf Menschen bzw. Gegenstände beeinflussend, verändernd
und/oder schädigend eingewirkt wird. Gemeint ist das Vermögen zur
Durchführung einer Handlung, die den inneren bzw. wesentlichen Kern
einer Angelegenheit oder Struktur (be)trifft. (aus Wikipedia
geguttenborgt)

Und was du tun kannst? Du kannst z.B. den Rechten, die gerade wieder
anfangen, die Stimmung für ihre Zwecke einzuspannen, entweder das
Heft aus der Hand nehmen oder jammern und klagen, während du sie
gewähren lässt. Du kannst eine Facebook-Seite zur Anklage und
Entlassung des Ministers von und zu Guttenborg starten ... hey du
kannst sogar Fantasie walten lassen und dir selbst was einfallen
lassen. Bin ich den dein Vater oder was?


> Wenn ich mich richtig entsinne, haben "so ein paar Linke" in den 70er
> und 80er Jahren doch versucht, mit Gewalt das System zu verändern ... 
> Und soweit ich mich erinnere, war die RAF nicht sonderlich
> erfolgreich damit. 

Das ist natürlich jetzt ein folgenschwerer Trugschluss der auf deiner
Annahme Gewalt ist gleich Gewalttätigkeit beruht. Auch ich bin mir
dessen bewusst. Und ja, sie waren in gewissem Sinne erfolgreich,
zumindest bis zu dem Punkt, dass sie den Polizeistaat auf die Spitze
treiben wollten, dass er für alle offensichtlich wird. Sie haben
dafür gesorgt, dass dieser Staat immer mehr zum Polizeistaat mutiert.
Sie haben dafür den Samen gelegt (erste Antiterrorgesetze). Ansonsten
waren sie viel zu abgehoben, als dass ihre Parolen irgendjemand
ausser kiffende, LSD-testende Studenten erreicht hätte. Da sind die
Rechten einfach besser. Griffige, einfache Formeln, die von der
Mehrheit verstanden werden (auch wenn die Beispiele falsch oder
verzerrt sind).


> Das Umbringen von Menschen hat noch selten dazu geführt, dass die
> Verhältnisse sich gebessert hätten.

D'accord - mit gewissen Ausnahmen: Cäsar, Hitler, Caligula, Pinochet,
Mao, Stalin ... nicht dass man es überall geschafft hätte, aber ab
und an ist ein Machtvakuum besser als warten bis ein übermächtiger
charismatischer Herrscher von alleine stirbt. Wer über Leben und Tod
von vielen Leuten bestimmt und deren Tod billigend in Kauf nimmt
erntet von mir kein Mitleid, wenn andere seinen Tod billigend in Kauf
nehmen.

Aber sicher hast du Recht und in einer anderen idealeren Welt wäre
ich ganz auf deiner Seite. In dieser Welt ist auch der Tod ein
integraler Bestandteil des Lebens und auch wenn ich nicht soweit
gehen würde, dass man die Todesstrafe institutionalisiert, sprich
gegen die Todesstrafe bin, so kann ich doch mildernde Umstände für
jene erkennen, die Despoten dabei helfen, die nächste Stufe des
Lebens zu erklimmen.

Liebe Grüsse an die Gewalt, die vom Volke ausgeht

das kleine Dummerchen

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