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  • DasKleineDummerchen

mehr als 1000 Beiträge seit 13.09.2001

Re: Tatsächlich?

the observer schrieb am 25. Februar 2011 13:38

> DasKleineDummerchen schrieb am 25. Februar 2011 12:31

> > Gewalt gegen die gegenwärtigen Regierungen sei legitim meint dort
> > jeder 8te.
> > Ich denke, dass damit die Rechte und Ultrarechte wiedermal richtig
> > liegt. Denn keine der aktuellen westlichen Regierungen kann noch
> > ernsthaft für sich in Anspruch nehmen, das Volk und seine Interessen
> > zu vertreten. Ganz im Gegenteil,...

> Diesen Anspruch erheben die Rechten und Ultrarechten in den USA noch
> viel weniger. Die Interessen der TeaParty sind nicht die Interessen
> des Volkes ...

Damit hast du völlig Recht, sie benutzen nur die Stimmung von
Menschen, die sich durch ihren Staat betrogen fühlen, für ihre
Interessen und diese Menschen fallen darauf rein. Die Behauptung das
sozialer Unfrieden immer dazu führt, das die jeweilige Regierung
keinen langen Bestand hat, wird eigentlich durch die Mehrheit der
Länder in Südamerika, China und Afrika ad absurdum geführt. Genauso
wie auch im Mittelalter in Europa muss das System nur restriktiv und
kontrollierend genug sein und das Volk kuscht. Und wenn das
Pulverfass glimmt, dann bricht man einen Krieg vom Zaun und verkauft
dem Volk einen Sündenbock, den es, historisch gesehen, noch jedesmal
angenommen anstatt in Frage gestellt hat.

> > in Asien oder Afrika zu intervenieren, wird zeitgleich in den eigenen
> > Ländern verboten, zensiert oder vertuscht.

> Gleichzeitig höchstens.

Abgesehen vom falsch verwendeten Begriff ist der Westen manchmal
durchaus sogar schneller im Umsetzen von Zensurmassnahmen, deren
Umgehung dann willigen Protestkulturen der nicht kontrollierbaren
Länder für lau verkauft wird.

> Das hat ganz einfache Gründe: Die Rechten (ich spreche hier von den
> USA) sind nicht nur politisch, sondern aufgrund ihres
> gesellschaftlichen Status vor allem auch wirtschaftlich und
> finanziell sehr einflußreich. Sie müssen keine Gewalt anwenden; sie
> repräsentieren die Gewalt.

Das ist nicht von der Hand zu weisen.

> Das Problem ist, daß es mit Drauflosschlagen nicht getan ist. Eine
> alte Ordnung, selbst wenn es gelänge, sie zu zerstören, muß durch
> eine neue ersetzt werden. Ich kann mir nicht vorstellen, wie das in
> dieser Komsumptions-, Verschwendungs- und Vergnügungsgesellschaft
> gehen sollte...

Völlig korrekt. Die Achillesferse einer solchen Gesellschaft ist
Konsum, Verschwendung und Vergnügen. Vielleicht sollte man diese
Punkte in Frage stellen. Aber abgesehen davon, meist wurden alte
Ordnungen zerstört ohne das man ein klares Konzept für eine neue
Ordnung hatte. Im besten Fall wusste man, was man nicht mehr will.
Insofern ist für mich der Umbruch nicht zwingend damit verbunden,
dass man schon eine schlüsselfertige neue Lösung in der Tasche hat.

Und was mir viel mehr Sorgen macht als der Umsturz oder die
Zerstörung der aktuellen Ordnung, ist die Instrumentalisierung der
Unzufriedenheit durch jene, wie du richtig bemerkt hast, die bereits
die Macht haben und die Gewalt darstellen. Dies führt nämlich auch zu
einer Zerstörung der alten Ordnung in der sich die Mächtigen immer
noch zu reglementiert vorkommen.

Tja und sorry, ein Patentrezept habe ich auch nicht, nur besorgtes
Beobachten von Strömungen die langsam Stromschnellen und Wasserfälle
zu entwickeln beginnen.

Liebe Grüsse

das kleine Dummerchen  

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