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  • Mathematiker

mehr als 1000 Beiträge seit 22.02.2014

Muffiges aus der DDR

Ach solche Artikel sind doch immer erheiternd.

Göttern und Gebeten. Das ist ein wirklich unglaublicher Evolutionssprung, ohne den es uns heute womöglich gar nicht geben würde.

Man hat durch Experimente herausgefunden, dass sogar Tiere abergläubisch sind.
Der Evolutionssprung ist also nicht wirklich groß. Glaube und Götter waren auf der einen Seite der Versuch Sachen die man nicht verstand irgendwie operabel zu machen. Wer dem Zeus opftert, dem wird schon nicht der Blitz in den Arsch fahren. (Und wenn doch, hatte der einfach nicht fest genug gebetet.)
Fakt ist aber auch, dass Religion fast immer auch ein Herrschaftsinstrument gewesen ist. Religion erlegt den Gläubigen sittliches Handeln und Folgsamkeit gegenüber den Priestern, denn sie im Dies- oder Jenseits ein gutes Leben haben wollten.

Sie werden es kaum glauben, aber die Bibel ist für uns ein durch und durch religionskritisches Buch, gewachsen über Jahrhunderte.

Was für ein Bullshit. Das alte Testament ist das allumfassende Buch der Altjuden.
Dort wurden alle Fragen beantwortet.
Dort wurde deren Geschichte schöngeschrieben. Dort stehen deren Gesetze und Rechtsauffassung. Der Weg zu dem einen Gott hängt mit dem Übergang zum (Klein-)Königtum zusammen. Ein König kann keine Nebenregenten dulden und damit auch keine fremden Götter, dessen Priester er nicht unter Kontrolle hat.
Daher war man im konstantinischen dem Christentum auch nicht mehr so abgeneigt.

Ein Glücksfall der Geschichte ist allerdings die kath. Kirche. Damit hatte man zum ersten Mal eine Trennung von Kirche und Staat. Die Landesherrn und Könige durften nicht frei schalten und walten, aber die Päpste waren nie stark genug, um selbst die Macht übernehmen zu können.
Der Protestantismus ist hingegen ein Rückfall zu einer Staatskirche. Der preußische König war gleichzeitig immer auch der von Gott erwählte Hohepriester, der noch belieben ungequeme protestantische Prediger vor die Tür setzen (oder gar schlimmeres) machen konnte. Die Preußenkönige haben lange mit ihren kath. und liberalen Landesteilen gehadert.

Im Mittelalter wurde die Lektüre der Bibel durch die Kirche reglementiert,

Ein guseliges Geschichtsverständnis. Die Bibeln im Mittelalter wurden auf Pergament geschrieben und waren extrem wertvoll und teuer in der Herstellung. Die sind damals viel mehr als ihr Gewicht in Gold wert gewesen. Da hat die Kirche nicht viel reglementiert. Solche Schätze läßt keiner frei herumliegen.

20. Jahrhundert haben lateinamerikanische Latifundistas Bibeln in der Kirche anketten oder gar wegschließen lassen, damit sie nicht in den Dorfgemeinschaften öffentlich vorgelesen werden konnten.

Nein, damit die nicht weggefunden und zu Geld gemacht wurden.
Erst in unseren Tagen sind Bücher so schweinebillig, dass sich der Diebstahl kaum noch lohnt.

Denken Sie an die sogenannte Kirche der sogenannten "Deutschen Christen",...

Es besonders ns-lastige Strömung in der prot. Staatskirche. Nüchtern betrachtet, hatten die prot. Prediger kräftig beim Adolf mitgemacht. Der Widerstand gegen das Dritte Reich, die Rasse- und Euthanasiegesetze kann unter vernachlässigbar verbucht werden. Die einzige Kirche, die wirklich die Nazis zur Verhaltensänderung zwang, war die kath. Kirche.
Das hinderte aber die prot. Prediger und deren Abkömmlinge nach dem Kriege nicht, mit ihrem Untertanengeist auf die Kanzel zu steigen und den Papst anzuklagen, der ja mit einem Wort aus Rom die ganzen Kriege hätte stoppen können.

Das lässt sich nicht auf Ost und West verteilen. Dennoch: In der DDR konnte Gemeindeexistenz "echter" und "biblischer" sein, da die Kirche zwar immer noch privilegiert war, doch längst nicht über die Privilegien verfügte wie die Kirchen in der BRD.

Na aber hoppla. Die Kirche in der DDR wurde von der Kirche in der BRD finanziert.
Die Merkel wurde in Hamburg geboren und ging mit Ihm in die DDR.
Die ev. Kirche in der DDR begreift man am Besten als eine Art Honeypot.
Die Sozialisten lehnten die Kirche zwar grundsätzlich ab, mussten aber auch die Realität der Religiösität vieler Untertanen akzeptieren.
Man förderte die Kirche nicht und versuchte die Bürger eher kirchenfern zu halten.
Der Westen zahlte die ganze Sause und machte die Priester zu privilegierten Bürgern der DDR. Die Führung der DDR legte den Predigern keine Steine in den Weg, sondern kooperierte und unterwanderte den Haufen. Die Kirchen vermittelten, auch Dank der Wesrpropaganda, den Eindruck eine Art Hort des Widerstands gegen das Regime zu sein. Eine Angela Merkel war für DDR-Verhältnisse immer privilegiert und wohlhabend.
Auch legte niemand ihr Steine in den Weg. Da waren sogar Westreisen drin.
Die gab es sonst nur für die Rentner, welche die strammen Sozialisten damit loswerden wollen.

Die Seilschaft der prot. Prediger unterwanderte dann auch die Berliner Republik.
Dafür, dass der Haufen ja eigentlich lächerlich klein ist, haben die einen ungeheuren Einfluss. Die Predigertocher ist seit gefühlt ewig auf ihrem Thron. Ein Prediger wurde gar schon Bundespräsident und die abgebrochene Theologiestudentin bei den Grünen ist auch aus dem Osten.
Auf die Kanzel steigen und auf die Anderen herabpredigen ist auch mit der Berliner Republik erst wieder richtig in Mode gekommen.

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