-fdik- schrieb am 02.01.2021 10:53:
Die haben wenigstens die notwendige professionelle Distanz zum Topos.
Möglicherweise würden die Dir erklären, dass das, was heute im Volk als "Wissenschaft" verstanden wird, weitgehend dem entspricht, was die damaligen Glaubensinhalte und deren "Begründungen" darstellten. Auch aus der Sicht des heutigen Menschen ist Wissenschaft zu 100% Magie, einige wenige Leute ausgenommen. Man muss daran glauben, was die maßgeblichen Autoritäten verkünden. Aus der Sicht des Einzelnen ist das überhaupt kein Unterschied.
Man fragt ja auch keine Astrologen zu Astrologie, sondern Naturwissenschaftler.
Astrologie: Lehre vom "Wesen der Sterne". Da der Name verbrannt ist, sagt man heute Kosmologie. Übrigens sagen die Amerikaner (und deren metaphysische Untertanen) nur deshalb Astronauten, weil das (auch z.B. von T. v. Karmán präferierte) "Kosmonauten" bereits von den Russen verwendet wurde (Anekdote am Rande, steht so in Karmáns " The Wind and Beyond").
Aber der eigentlich interessante Punkt Deines Einwurfs ist etwas anderes. Könnte man einen Physiker fragen "was Physik ist"? Denk mal nach ...
Aufklärung sollte nicht optional sein.
Das ist eine merkwürdige Forderung, da jedes Zeitalter seine Art von "Aufklärung" betreibt. So war eine frühere moderne Welterklärung "Islam" dadurch gekennzeichnet, dass sie den "veralteten Wissenschaften" (Christentum, Judentum) - aus der Sicht der damaligen Menschen - eine moderne Synthese entgegenstellte. Die heutige zeitgenössische Aufklärung ist z.B. gekennzeichnet durch eine "Geschichtswissenschaft" unter dem beiläufigen Namen "cancel culture".
Dringend notwendig wäre eine Diskussion, was eine Pseudowissenschaft wie Theologie überhaupt noch an Unis verloren hat. Alchemie und Astrologie sind ja auch schon lange raus.
Machtfrage.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (02.01.2021 12:27).