So als Außenstehender würde ich für Kapitalismuskritik bei der Kommunikationswissenschaft auch nicht unbedingt den richtigen Ort sehen. Meiner laienhaften Meinung nach ist Kommunikation erstmal unabhängig vom Inhalt.
Dieselben Mechanismen, die den Kapitalismus unterstützen oder bekämpfen, können ebenso Kommunismus, Sozialismus oder den neuen Supermarkt um die Ecke unterstützen oder bekämpfen. Die Frage ist doch eher, wer hat die Macht, wie wird kommuniziert und was ist das Ziel der Kommunikation.
Um den Inhalt können sich dann andere Disziplinen kümmern - die Genderwissenschaftler feministisch, die Politikwissenschaftler kapitalismuskritisch, die Wirtschaftswissenschaftler systemerhaltend, die Klimawissenschaftler dramatisch usw.
Aber OK - eigentlich sollten auch alle anderen Forschungsrichtungen unideologisch an ihren Gegenstand herangehen. Von daher gibt es auch sicher irgendwo einen warmen, staatlich geförderten Platz für Kommunikationswissenschaftler mit kritischer Haltung zum richtigen Objekt.