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  • buerocrat

mehr als 1000 Beiträge seit 28.02.2007

sinnvolle Arbeitsplätze

Erst dachte ich es kommt wieder die übliche BGE Leier aber der
Artikel dringt durchaus zum Kern des Problemes vor - ohne ihn
allerdings zu erreichen. 
Dass wie in der DDR und Griechenland auch in der BRD viel
Scheinbeschäftigung im Staatsumfeld herrscht steht außer Frage.
Solche Nischen gibt es immer im Umfeld der Macht. Interessant wird es
bei den 85 Joghurtsorten, 412 Automodellen und 97 Shampoos.

Wieviel sinnvolle Arbeitsplätze es in einer Gesellschaft gibt hängt
vom Sinn ab den diese Gesellschaft produziert. Man könnte auch von
Kultur sprechen.

Im einfachsten Fall wohnen alle in Einheitsplattenbauten, tragen
Einheitskleidung und essen eine Art Trockenfutter welches per
Sattelschlepper angeliefert und direkt in kleine Silos in der Wohung
geblasen wird. Wasser zugeben - fertig ! Dazu gibt es noch eine
Breitbandleitung für ein zentrales Unerhaltungsprogramm und ein paar
bunte Pillen für den Fall, dass doch mal jemand am gebotenen
zweifelt. In diesem Model dürften wir mit ca. 8 Mio Beschäftigten für
80 Mio Einwohner auskommen. Evtl. sind es sogar weniger. In
Deutschland werden ca. 40 Mio Schweine und Rinder von ca. 200.000
Vollarbeitsplätzen betreut.   

Jetzt wirkt das Modell noch etwas befremdlich. Auf einen gehobenen
Bürger um 1910 würde allerdings die heutige Kultur auch schon recht
befremdlich wirken. Es ist alles recht einfach, schmucklos und
primitiv geworden. Selbst wer sich besseres leisten kann isst aus der
Mikrowelle und zäunt seine Haus mit Maschendraht ein (den man früher
für einen Schweinestall verwendet hätte). Die Kleidung ist meist auch
vergleichsweise einfach gehalten.  

Was die Menschen als sinnvoll ansehen läßt sich langfristig je nach
Bedarf ändern. Die heute häufig anzutreffende grüne Askesekultur ist
nur eine Übergangserscheinung. 


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