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  • Gerhard Faehling

257 Beiträge seit 15.01.2000

Re: Die Alternative zur Befreiung Tallins und ganz Europas

znirp44 schrieb am 25.03.2022 04:14:

wäre das Dritte Reich gewesen. Wenn Frau Aija Sakova dies lieber gewesen wäre, dann hat sie natürlich recht, dies in Frage zu stellen. Nur wäre die Konesequenz, dass ihr Vater wohl im KZ umgekommen und ihre Mutter als Untermensch zur Arbeit eingesetzt worden wäre. Sie selbst hätte es nie gegeben, mit "Glück" höchstens als "Bastard" eines deutschen Soldaten.

Ach so - wenn man gegen eine Unterdrückung ist, dann möchte man also die andere? Was hast Du genommen, damit man so schlicht denken kann?

Deswegen ist es jetzt also besser, dass Russland Estland über Jahrzehnte besetzt und unterdrückt hat. Und dass Zehntausende von Esten nach Sibirien verschleppt und viele einfach umgebracht worden sind? Aber klar - dafür sollten die Esten dankbar sein.

Die sowjetische Armee hat ja auch nicht speziell baltische Städte wie Tallin bombardiert. Der Krieg war ein totaler als Vernichtungskrieg geführter und entsprechend wurde er von deutscher Seite und als Reaktion auch von sowjetischer Seite geführt. Sie kann sich gerne die Zerstörungen und Entvölkerungen anderer Städte und Regionen in Osteuropa, inklusive russischer, anschauen. Ein Vergleich mit der Westfront ist u.a. aus diesem Grund auch nicht möglich. Und das dies auch in keiner Weise mit der Ukraine vergleichbar ist, kann man schon an den Bildern der Zerstörungen sehen.

Im Hitler-Stalin-Pakt wurde schon VOR dem Krieg Estland zu Russland zugeschlagen. Tu doch nicht so, als ob die Besetzung von Estland nur ein Nebenprodukt des deutschen Vernichtungskriegs war. Das war so geplant - und wurde dann etwas später auch gnadenlos durchgezogen.

Dass die estnische Sozialisierung von Frau Aija Sakova dazu führt, dass ein Dialog selbst mit ihrem russischstämmigen Vater nahezu unmöglich geworden ist, sagt letztendlich mehr über ihre "Sozialisation" als über ihren Vater aus. Deshalb steht ihr, so sie denn willens ist, das von Christa Wolf Zitierte erst noch bevor.

Es sagt eher etwas über Dich aus, dass Du Dir darüber ein Urteil erlaubst, obwohl Du noch nicht mal weißt, von welcher Seite aus der Dialog schwierig ist. Du hast anscheinend genauso wie viele andere Deutsche ein idealisiertes Bild von den armen Russen, die ja nur verkannt werden und die eigentlich für alle nur das Beste wollen.

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