Indien ist ein Musterbeispiel für Überbevölkerung, aber auch dafür, was man dagegen machen kann. In Indien lässt sich sehr schön beweisen, dass das Bevölkerungswachstum umgekehrt proportional zum Bildungsniveau der Frauen verläuft. In Bundesstaaten mit tiefem Bildungsniveau, wie etwa Bihar, wächst die Bevölkerung extrem stark, im zweistelligen Prozentbereich. In Bundesstaaten mit einem hohen Bildungsniveau, wie das (oft kommunistisch regierte und eine höhere Alphabetisierungsrate als manches europäische Land aufweisende) Kerala ist die Bevölkerung stabil oder gar leicht rückläufig.
Ganz abgesehen davon hat sich das Bevölkerungswachstum in Indien in den letzten Jahrzehnten stark reduziert und betrug 2018 nur noch 1.14%.
Das Bevölkerungswachstum ist also nicht das Hauptproblem Indiens, es nimmt laufend ab und liesse sich mit relativ bescheidenen Investitionen noch mehr optimieren. Das Hauptproblem Indiens ist die BJP Regierung unter Modi, die eben genau nicht gewillt ist, in die Bildung der Armen zu investieren. Da könnten ja auch Kostenlose, Dalits oder sogar Muslime davon profitieren, und für einen kastenbewussten Hindu wie Modi kommt so etwas schlicht nicht in Frage.
Das einstige Vorbild für Säkularisierung und Demokratie in der Dritten Welt verkommt mehr und mehr zur Hindufaschistischen Diktatur.