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Avatar von demon driver
  • demon driver

mehr als 1000 Beiträge seit 25.02.2000

"Reiseberichte aus dem globalisierten Kapitalismus"

..., damit könnte man Artikeln wie diesem eine schöne thematische Überschrift geben...

Während zu den Kernproblemen des Kapitalismus gehört, dass eine Industrie, die plötzlich gezwungen ist, ihre Abfälle etwas gewissenhafter zu entsorgen, anstatt sie in den Fluss zu verklappen, nicht nur "gewissermaßen", sondern tatsächlich einen Wettbewerbsvorteil verliert – und damit die Chancen für Wachstum verringert.

Man hier auch schön beobachten, wie, entgegen des verbreiteten (und gerne gerade von Kapitalismusbefürwortern und Neoliberalen zur Legitimation ihres umfassend zerstörerischen Wirtschaftssystems propagierten) Trugschlusses, dass Globalisierung dem Nationalismus entgegenwirke, genau das Gegenteil der Fall ist, dass Globalisierung nämlich Nationalismus forciert, weil sie schlicht den Wettbewerb der Nationen, den Kampf der nationalen Industrien um Weltmarktanteile intensiviert und der nationalen Regierungen um die bestmöglichen Bedingungen dafür und für die Kapitalansiedlung, Bedingungen, die allerdings im Kapitalismus, eines seiner zahlreichen Paradoxa, erst mal automatisch auch die Tendenz zu schlechtestmöglichen Arbeitsbedingungen mitbeinhalten.

Natürlich "[b]edeutet eine Steigerung des Wirtschaftswachstums" nicht "unbedingt eine Steigerung der Lebensqualität", was ja vermutlich auch als rhetorische Frage gedacht war – aber Kritiker der ökonomischen Verhältnisse übersehen gerne, dass mit der Wirksamkeit der Rahmenbedingungen des globalen Wirtschaftssystems für ein Land eine Steigerung des Wirtschaftswachstums tatsächlich notwendige Voraussetzung für eine allgemeine Steigerung der (materiellen) Lebensqualität in einem Land ist und bleibt.

Es wäre immer mehr an der Zeit, dass aus all dem weltweit verbreitet die notwendigen Schlüsse gezogen würden...

Cheers,
d. d.

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