Deutschland hat ja auch Russland geholfen, als es dort nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion trotz Rekordernte keine Lebensmittel mehr zu kaufen gab. Und diese Hilfe kam nicht nur von staatlicher Seite, sondern gerade auch von Privatleuten, die wieder Päckchen für "drüben" packten, nur dass das "Drüben" jetzt weiter im Osten lag. Und das obwohl die ganze Zeit von dort Atomwaffen auf uns gerichtet waren. In der Sache hat die Hilfe wahrscheinlich kaum etwas bewirkt und war vielleicht auch überflüssig, aber als Geste der Mitmenschlichkeit war sie großartig und wichtig.
https://www.spiegel.de/politik/es-gibt-genug-lebensmittel-a-2fdd4305-0002-0001-0000-000013503124
https://www.faz.net/aktuell/technik-motor/technik/als-wir-russland-halfen-am-12-2-1992-flog-eine-galaxy-nach-moskau-17838945.html
In Deutschland gab es nach dem Krieg noch lange ein Bewusstsein, dass Deutschland selbst mal sehr dankbar für die Hilfe durch seine ehemaligen Feinde (z.B. Care-Pakete, Berliner Luftbrücke) war. Heute gelten Hilfsbedürftige eher als Schmarotzer, die den naiven Deutschen das Geld aus der Tasche ziehen. Die Stimmung gegen alles was mit Flüchtlingshilfe, Integration, Armutsbekämpfung oder Entwicklungshilfe zu tun hat dreht sich gerade vor unseren Augen um 180 Grad und schwenkt auf den AfD-Mainstream ein, die nicht nur hier jetzt die Agenda bestimmt.
Mindestens beweisen die indischen Rüstungsanstrengungen, dass der Westen mit der Einschätzung einer wachsenden Gefahr durch die chinesische Aufrüstung nicht alleine steht. Und dass die gemeinsame Basis der drei Hauptakteure bei BRICS (R, I, C) nur für ein paar hübsche Gipfelfotos reicht, sie aber auf den meisten Feldern eher Rivalen als Partner sind. Trotzdem wird sich vor allem Putin darüber gefreut haben - das Vergnügen hat er ja nicht mehr so oft.